Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 159 - Gestern las ich in der Allgm. wieder eine Schullehrerstelle in Vaduz ausgeschrieben, und zwar mit 700 fl. Wenn das so fort geht, wird man wohl noch bald einen Kapellmeister für ein etwa zu errichtendes fürstl. Landeskonservatorium benöthigen. Doch auch darauf verzichte ich. Letzthin las ich, dass bis 1. Junius die Eisenbahn Rorschach-Chur dem Verkehr übergeben werde53). In dem Falle könnte ich ja heuer bis Sevelen per Dampf reisen, wenn ich nach Hause komme, oder nicht? Ich freue mich sehr, Sie, Theuerste Eltern ! in diesem Sommer sehen zu können ! Bis dahin leben Sie wohl, und gedenken Sie Ihres dankbarsten Sohnes Jos. Rheinberger. München, Charfreitag 58 9 Uhr früh, bei abscheul. Wetter NB. Dem David steigt für seinen Brief am Ostermontag Abends 9 Uhr ein Glas Salvator, und dem Toni ebenfalls. Dem Mali schreibe ich das nächste mal, und die Seffa lass ich grüssen. •k Theuerste Eltern ! Da ich länger als ein Monat ohne Brief von Vaduz war, so hoffe ich dennoch, dass Sie Alle wohl und gesund sein werden, wie diess auch bei mir der Fall ist. Neues weiss ich nichts zu berichten, denn die Concert-Saison ist na- türlich mit Ostern geschlossen, und alles Andere berührt mich weniger. Von meinen Schülern geht schon der Eine oder der Andere auf das Land, so dass ich im Sommer hiedurch eben nicht sehr viel zu thun ha- ben werde. Meine Hauptsorge ist, einen passenden Stellvertreter bei der Orgel der Theatinerkirche ausfindig zu machen, damit ich dann doch wenigstens auf einige Zeit zu Ihnen, Theuerste Eltern! kommen kann. Meine Messe, welche früher (im September) in der Ludwigskirche aufgeführt wurde, habe ich nun wieder umgearbeitet und verbessert, um sie dann auch in der Theatinerkirche aufführen zu lassen. Der Peter hat mir nicht mehr geschrieben; wahrscheinlich ist er wegen der Pelzkappe, die ich ihm nicht geschickt habe, böse. Wenn
	        

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