Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 152 — Peter hat mir vor 8 Tagen geschrieben, und ich ihm am nämlichen Tage geantwortet. Ich komme nun die ganze Zeit keinen Schritt mehr über den Burg- frieden der Stadt hinaus, weil ich auch Sonntag Nachmittags von 2 — 3 Uhr stund geben muss. Ist das Mali nun auch wieder ganz gesund? Ich hätte ihm schon längst Musikalien geschickt, aber ich muss mein Geld zusammenhalten. Jedoch ist aufgeschoben noch nicht aufgehoben. Wenn ich Zeit zu schreiben gehabt hätte, würde ich dem Toni einige Zeilen beigelegt haben. Hat es heuer viel «Törka und Wi?» In dem ich alle Lieben, be- sonders aber Sie beste Eltern ! herzlichst grüsse, verbleibe ich Ihr dankbarster Sohn Jos. Rheinberger Hof-Organist mit 60 fl Gehalt. München, den vorletzten Oktober 1857. * Theuerste Eltern ! Vorerst muss ich um Entschuldigung bitten, dass mein Brief um 2 od. 3 Tage zu spät daran ist. Ich habe nur desswegen gewartet, weil am lten Dez. Das erste Seidel-sche Museum's Concert stattfand, wobei ich ein Quartett für Oboe, Horn, Cello und Ciavier zur gelungenen Aufführung brachte, und selbst die Clavier-Partie spielte49). Doch sollen das Nähere erst die gedruckten Recensionen bringen, welche diese Tage erscheinen müssen und die ich dann mit Malis Hütchen schicken werde. Durch Lisi und Mali's Briefchen habe ich erfahren, dass wir nun nicht mehr in unserm frühern Hause wohnen, und dass die liebe Mutter sich besonders schwer in dem neuen Domizilium angewöhnt hat, was ich gerne glauben will. Im übrigen erfuhr ich durch be- sagte Briefe, dass Sie sich Theuerste Eltern ! wohl befinden. Ich kann, Gott sei Dank ! auch das Nämliche von mir sagen. Schüler habe ich genug, so muss ich z. B. an den Dienstagen und Freitagen Nachmit- tag's allein 4 Stunden geben, und diese Stunden nehmen mir die Zeit
	        

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