Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 150 — In Betreff Lamperts konnte ich in Erfahrung bringen, dass er bei der Explusions-Katastrophe all' seine Habe eingebüsst und er, seine Frau und zwei Kinder verwundet ins Krankenhaus gebracht wurde. Er ist nun geheilt entlassen und mit Familie von Maler Volz in der Heustrasse (glaube ich) in die Wohnung aufgenommen worden. Auch erhielt er vom König eine Unterstützung und gingen in der Expedition der «Neuesten Nachrichten» circa 500 fl für ihn ein. Das Oktoberfest ging Sonntags den 4ten beim herrlichsten Wetter in Anwesenheit einer ungeheuren Menschenmenge vor sich. Der David möge nicht vergessen, mir bis Ende Oktober's einen neuen Pass zuzuschicken. Wer ist nun Lehrer geworden in Vaduz? Ich habe gegenwärtig sehr viel mit Stimmen schreiben zu thun, weil meine neue Sinfonie im November zur Aufführung kommen soll. Auch habe ich ein Quar- tett für Oboe, Waldhorn, Cello und Ciavier für diese Concert-Saison geschrieben. Sodann muss ich «Jephtas Opfer» im Einzelnen umar- beiten. Diesen Winter werde ich desshalb Recensionen in Genüge ein- schicken können, wenn alles gut geht. Hr. Briem sagte mir, dass die Schwester des Hr. Schmutzer in Feldkirch gestorben sei; auch, dass die Jesuiten dort so gute Geschäfte machen, dass sie eine neue «Ka- serne» bauen müssten. — Wo ist Peter gegenwärtig? Er schreibt mir nie, auch kann ich in Ermangelung seiner Adresse ihm nicht schreiben. Das ist, Theuerster Vater f so ziemlich Alles, was ich zu schreiben weiss. Hr. Pentenrieder (Kapellmeister bei St. Ludwig) liess mich ungern weg von seiner Kirche. Doch ist mir mein neuer Dienst lieber, indem ich nicht so weit zu gehen und nicht mehr zu thun habe und etwas mehr bekomme. Meinen 'Ajährigen Gehalt mit 15 fl muss ich beim kgl. Kassier-Amt erheben, was ich gern thun würde, wenn es nur 15mal an jedem Quartal vorkäme. Es würde mich freuen, wenn Toni mir wieder einmal schreiben würde. Ich bin immer gesund und ein fleissiger Tintenverbraucher.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.