Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 145 — Aufführung bringen könnte, dann würde ich mehr Kirchenmusik componiren. Der Toni schreibt mir, dass das Mali so schlecht aussehe; es wird doch hoffentlich nicht krank sein? Auch der Peter sei nicht gesund? Ich erfreue mich, Gott sei Dank gesagt, einer ungetrübten, festen Ge- sundheit. Und so will ich nun fleissig arbeiten, damit ich bei der nächsten Concertsaison mit neuen Werken gerüstet bin. Sollte ich Sie also, Theuerste, Beste Aeltern ! diesen Herbst nicht sehen, so hoffe ich doch, dass mich häufigere Briefe dafür ein wenig entschädigen werden. Die Liebe Mutter soll desswegen mir nicht zür- nen, dass es mir heuer mein Beruf erschwert, in ihre Arme zu eilen; und dass ich sie immer kindlich liebe, weiss sie ja auch. Und nun, Theuerster Vater ! indem ich darüber Ihre Entscheidung erwarte, verbleibe ich Ihr dankbarer und dankschuldiger Sohn Jos. Rheinberger. München, den 1. 7. 57. * Theuerste Eltern ! Ich kann Ihnen heute nur Weniges berichten, und zwar — weil ich fast nichts des Aufzeichnens Werthes weiss. Gesund und wohl, wie ich bin, hoffe ich auch von Ihnen, Theuerste Eltern und Geschwister, es zu vernehmen. Zwei von meinen Schülern gehen auf das Land, bis September; bleiben mir in loco noch 3 Schüler. (6 Lektionen per Woche). Viel- leicht, dass ich noch Schüler während dieser Zeit bekomme. Wenn man so einen Schüler hat, welcher ohne Talent und Lust Klavier lernen muss, so ist das eine äusserst unangenehme Quälerei zwischen Lehrer und Schüler. Da ist man froh, wenn auf der Uhr der Zeiger die Erlösung anzeigt. Doch noch viel lieber das, als einem talentlosen Schüler Harmonie- oder Contrapunkt-Begriffe beizubringen. Doch genug davon ! Endlich am 15ten August (Mariä Himmelfahrt) soll meine Messe in der St. Ludwigskirche losgelassen werden so sagte mir Penten- rieder — ka si, aber globa duane net, weil Hr. Pentenrieder zuerst
	        

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