Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1960) (60)

— 17 — dass man sie, zerrieben, gegen vielerlei Krankheiten einnahm, in be- sonderem Masse gegen Erkrankungen des Magens und der Galle. Ent- sprechend den Lehren des Boethius sehen wir also im Edelsteinschmuck des liechtensteinischen Herzogshutes vereint den Schutz vor über- irdischen und irdischen Gefahren. Der Träger der Krone soll gefeit sein vor den Anfechtungen der Unterwelt, die der Seele, sowohl als auch dem Körper schaden, gleicherweise aber durch sie auch geschützt werden vor allem irdischen Missgeschick, das ihn bedroht, seien es Krankheiten oder böswillige Anschläge auf Gesundheit und Leben. Als Fürst Karl von Liechtenstein 1627 starb, wird Schwert und Herzogshut im Inventar der hinterlassenen Kleinodien wie folgt an- geführt: «1. Erstlich einen Hertzoghuet mit Diamanten, Rubin vndt Perlen, oben auff ein spülziger Diemant 2. Ein Schwert mit dergleichen Steinen versetzt» Vermutlich wurde Krone und Schwert damals in Prag in der Resi- denz des Fürsten, wo er auch starb, verwahrt. Beide Insignien erbte Karls Sohn, der Fürst Karl Eusebius (1611 — 1684) und liess sie 1629 nach Feldsberg bringen. Die darauf bezügliche Eintragung in der Hofzahlamtsrechnung lautet: «Den 1 Apprillis Anno 1629 dennen Soldaten vnd Bauren, so des fürstlichen Hauses Cronentruhen von Brünn nach Veldsperg confogiret vnd geführt haben, zur Zehrung geben 6 Gulden» Im selben Jahr wurde für den Griff des Schwertes eine Hülle angefertigt. Die Eintragung lautet: «den 6 Augusty . . . für ein rotsammet gefütertes Futral zu dem Creüze an Ihrer fürstl. Genaden Hauses Fürstenschwert 6 Gulden» Diese Rechnungsnotiz ist die letzte Erwähnung des Herzogsschwer- tes, über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. In Feldsberg blieb die Krone nicht allzulange, aus dem Jahre 1677 wissen wir, dass sie sich bereits in einem Gewölbe des fürstlichen Palastes in Wien befand, wo sie in einer eisernen Truhe verwahrt wurde. Karl Eusebius ver- erbte den Herzogshut seinem Sohn Johann Adam, in den 1684 auf- genommenen Verlassenschaftsinventar wird er wie folgt beschrieben:
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.