Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1960) (60)

Projekt nicht schon neun Jahre früher in Angriff genommen wurde, als Karl Herzog von Troppau wurde, mag seinen Grund in den poli- tischen Schwierigkeiten gehabt haben, denen sich Karl anfangs in Troppau gegenübergestellt sah. Denn erst 1622 konnte er sich in Troppau als Landesherr endgültig durchsetzen. Daniel de Briers, dem die Anfertigung der Krone angedingt wurde, stand in Verbindung zum kaiserlichen Hofhalt in Prag und Karl von Liechtenstein kam in seiner Eigenschaft als Vicekönig von Lohmen mit ihm in Berührung. Zwischen 1620 und 1624 wies Karl von Liech- tenstein dem Daniel de Briers wiederholt sehr namhafte Summen an für Kleinodien und "Kunststücke», die für den Kaiser und die Kaise- rin angekauft wurden und es sind auch sonst Beziehungen de Briers zur kaiserlichen Kunstkammer in Prag nachweisbar1). Kaiser Ru- dolf IL, wohl der kunstsinnigste deutsche Kaiser, hatte an seinem Hof auf der Prager Burg nicht nur eine Kunstsammlung zusammen- gebracht, deren Reichtum das Staunen und die Bewunderung der Zeitgenossen erregte, sondern er war auch ständig bemüht die be- deutensten Künstler und Kunsthandwerker seiner Zeit an seinen Hof zu ziehen. Die kaiserlichen Hofwerkstätten auf der Prager Burg waren durch viele Jahrzehnte weitberühmt und es bildete sich dort ein be- sonderer typischer kunsthandwerklicher Stil aus, der kennzeichnend für die Erzeugnisse dieser Hofwerkstatt war2). Aus dem Jahre 1625 sind Teile einer Korrespondenz zwischen Karl von Liechtenstein und Daniel de Briers vorhanden, in we'cher der Krone wiederholt Erwähnung getan wird. Dieser Brierwechsel gibt einen interessanten Einblick in das Werden des liechtenst3in'_- schen Herzogshutes. Am 8. März 1625 schreibt Daniel de Briers aus Frankfurt arri Main an Karl von Liechtenstein: «... Ich hoff mit Gottes Hülf baldt zue Ihre fürstl. Gnaden zue kohmen vndt Ewer fürstl. Gnaden Krön alss auch der Goltschmied, der die gemacht, mit auf Prag zue bringen. Vndt weil es zu dieser Ihre fürstl. Gnaden Arbeit einen grossen Verlag gehört vndt viel Gelts darzu verschossen hab, als wehre mir sehr lieb, dass Ihre fürstl. Gnaden mir in Prag clwass von Gelde mecht erlegt werden, auch dass die Küpffer, die Ihre fürstl. Gnaden meinem Schwager von Brüssel zuge- sagt, baldt herausser hhomen machten. Ihre fürstl. Gnaden,
	        

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