Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 60 — Eisenzeit Der einzige Kiefer aus der Eisenzeit ist eine Mandibula (17/6, Abb. 2 c) .mit abgebrochenem aufsteigendem Ast und Incisivteil. Außer Ms sind alle Zähne ausgefallen.. Aufgrund der Länge der Backenzahn- reihe darf die Schädelbasis auf 155 —• 165 mm geschätzt werden (Tab. 15, 18). Vor den Alveolen von 
P:s, P4 und Mi sind kurze Diastemata von etwa 2 mm Länge zwischen die Zähne eingeschoben. Im Vergleich mit den Befunden aus den vorangehenden Schichten scheint dieser Kiefer, wenigstens im Bereich der Backenzähne, weniger verkürzt zu sein. Der Kiefer überragt diejenigen aus fast allen neolithischen Statio- nen der Schweiz. Einzig H. THALHEIMER (1945, S. 53 f.) meldet von Greng am Murtensee einen «Pfahlbäuterrier der größern Form», der eine etwas längere Backenzahnreihe hatte als unser' eisenzeitlicher Lutzengüetlehund. Dieser paßt gut zu den großen Hunden aus den beiden Schichten von Sipplingen (R. VOGEL, 1933, S. 21). Die kleinsten Kiefer der inostranzewi-Hünde E. WETTSTEINs (1924, S. 84) vom bronzezeitlichen Zürich-Alpenquai und derjenigen J. U. DUERSTs (1904, S. 267) vom Schloßberg aus der Mitte des 1.. vorchristlichen Jahrtausends werden von unserm Stück noch erreicht E. KUHN (1951, S. 251 — 253) fand in der La Terie-Schicht auf dem Schneller-(FL) einen Hundeunterkiefer, den der Autor zum «interme- <f«'«5-Typus» stellt. Dieser Kiefer ist ein wenig größer und. plumper als der vorliegende. Wie E. KUHNs Abbildung zeigt,' stehen die Prämola- ren seines Fundes recht locker, und auch zwischen M2 und Ms ist ein kleines Diastema vorhanden. Dem gegenüber weist der Kiefer vom Lutzengüetle nur sehr kleine Zwischenräume zwischen den Zähnen auf, und der Unterrand des Mandibelkörpers verläuft von der Seite gesehen weniger gekrümmt als beim Knochen vom Schneller. Da Schä- delstücke fehlen, ist es nicht möglich, das Gewicht dieser Unterschiede richtig zu ermessen. Auf keinen Fall genügen diese Differenzen, um Rassenverschiedenheit zwischen beiden Hunden zu postulieren. Im Sinne meiner Ausführungen in der Einleitung (S. 40 f.) betrachte ich beide als große Vertreter des Torfhundes. Entsprechen die Extremitätenknochen (Tab. 17) diesem Befund ? Ein distales Ende eines Humerus reicht mit 29,5 mm distaler Breite nicht ganz an die kleinsten Stücke von Zürich-Alpenquai heran (E. WETTSTEIN, 1924, S. 85) und bleibt auch hinter den matris-optimae-
	        

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