Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 45 — Ein linker Metacarpus V fällt mit einer Länge von 41,5 mm ebenfalls in die Variationsbreite des Torfhundes nach L. RÜTIMEYER. Die Schussenriederschicht hinterläßt uns somit die Reste von min- destens einem großen und zwei mittelgroßen Torfhunden. Michelsbergerkultur Die Hirnschädelstücke aus dieser Schicht sind sehr frag- mentär. Immerhin läßt ein Interparietale (Zwischenscheitelbein) er- kennen, daß das betreffende Tier am Hinterende des Schädeldaches einen Sagittalkamm aufwies, der die Scheitelbeine um etwa 9 mm überragte. Ein solcher' Kamm ist nach B. KLATT (1913) kein beson- deres Rassenmerkmal, sondern deutet lediglich auf ein größeres Tier hin. Nach Vergleichen mit Abb. 1 von K. HESCHELER & J. RÜEGER (1942, S. 389) und mit der Taf. 3 von TH. STUDER (1901) schließe ich auf einen Hund, der ins obere Variationsgebiet der Torfhunde einzu- reihen wäre. Ein Occipitale (48/138) eines zwar erst etwa ein Jahr alten Tieres, weist lediglich eine leicht erhöhte Scheitellinie, jedoch keinen Kamm auf. Damit wird ein etwas kleineres Tier nachgewiesen, das, wie ich mich anhand des Objektes überzeugt habe, dem Schädel d von Egolzwil 2 (K. HESCHELER & J. RÜEGER, 1942, S. 405) mit 143 mm Basallänge entspricht (Tab. 14). Recht verschieden voneinander sind zwei Stirnbeinre.ste, an denen je ein Processus supraorbitalis erhalten ist: Der eine (3/97), ohne scharfe Kanten und mit porösem Proc. supraorbitalis, gehörte einem jüngern Tier. Die Stirn ist median leicht eingesenkt, die Scheitel-, linien sind noch wenig ausgeprägt und vereinigen sich erst hinter der Coronalnaht. Die Schädelenge mißt etwa 38 mm, die größte Stirnbreite etwa 45 mm. Das zweite Stück (3/99) hat nur 32 mm Schläfenenge, dagegen ist die größte Stirnbreite mit etwa 50 mm größer als beim vorigen Tier. Die Knocherioberfläche, der spitze Proc. supraorbitalis und vor allem die klar gezeichneten Scheitellinien, die sich bei der Coronalnaht vereinigen, zeugen für ein fortgeschrittenes Alter. Die Schädel c und d von Egolzwil 2 (K. HESCHELER & J. RÜEGER, 1942, S. 405) zeigen dieselbe auffallende Erscheinung: Der vollerwach- sene Schädel d weist hinter einer größern Stirnbreite (42 mm) eine
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.