Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 38 — CAR, 1958, wo auch weitere Literaturhinweise zu finden sind.) Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß beide Ansichten ihre Berechtigung haben, ist es doch durchaus denkbar, daß der Mensch mehrfach, d. h. zu verschiedener Zeit und an verschiedenen Orten selbständig auf die Idee der Domestikation verfallen ist. Die Motive, die ihn dazu führten, brauchen nicht je dieselben gewesen zu sein. Nach heutiger Anschauung sind Ziege und wohl auch- Schaf und Huhn nur einmal in den Hausstand übergeführt worden; während für Pferd, Schwein, Rind und Kamel eine mehrfache Domestikation an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche sichersteht (W. HERRE, 1958, S. 46). < .1. Der Hund, Canis lupus famäiaris LINNAEUS 1758 Einleitung Der Haushund ist nach dem S. 37 gesagten vielleicht das älteste Haustier. Nur er ist jedenfalls bereits mit mesolithischen Funden fest- gestellt worden. Nach O, FEHRINGER (1953, S. 120) soll der Hund vor 12 000 Jahren erstmals domestiziert worden sein, während F. HANCAR (1958) den Beginn der Hundehaltung sogar bis in die Endeiszeit zurück- datiert, ohne allerdings absolute Zeitangaben zu machen. Der Autor zählt folgende vorneolithische Stationen mit Haushundvorkommen auf: Endeiszeit: Afontovä-Gora II bei Krasnojarsk am Jenissei, Timonovka bei Brjansk an der Desna, Berdyz am Soz; Magdalenien bis Tarde: noisien: Krim (10 Stationen), Vercholenskaja-Gora bei Irkutsk am Baikalsee, Ghär-i-Kamarband in Iran, Natuf in Palästina, Mugem in Portugal, Oban in West-Schottland, Magiemose, Svaerdborg und Hol- megard in Dänemark, Senckenbergmoor bei Frankfurt a. M. Aus dem Spätmesolithikum nennen ferner W. LA BAUME (1949) die Brabrand- Siedlung (Jütland) und Viste bei Stavanger (Norwegen) und O..GAN- DERT (1930) Bologoe und Viskoe (Gouv. Nowgorod). Wildform des Hundes ist der Wolf, Canis lupus L. Die eindrucks- volle Formenvielfalt des Haushundes muß im Erbgefüge der Wildart ihre Voraussetzung haben: W. KOCH (1956) weist auf die starke indivi- duelle Größenvariabilität des Wolfes hin: an Schädeln hat man G rös- senunterschiede von bis 40 % festgestellt. HENRIETTE OBOUSSIER (1958) konnte an rezenten jugoslawischen Wölfen ein und derselben Population eurysome und leptosome Wuchstendenz nachweisen, Merk-
	        

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