Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 28 — Die Unterkiefer sind alle auf-der Unterseite geöffnet. Der aufsteigende Ast ist abgebrochen. Sie erfuhren also die gleiche Behand- lung wie die Rinderkiefer (S. 184). Mit Hilfe der Tabellen und Abbil- dungen bei F. BAUMANN (1949, S: 450 — 455). konnte das Alter von Kiefern und Einzelzähnen geschätzt werden (Tab. 8). Die Extremitätenknochen zeigen viele Schnittspuren, welche ganz ähnlich liegen.wie bei den Rinderknochen (S. 148 f.). Man hat den Eindruck, daß sie beim Öffnen der Gelenkkapseln und beim Abtrennen der Sehnenansätze entstanden sind. Größe der Hirsche Da keine ganzen Röhrenknochen erhalten sind, müssen wir uns auf das Studium der Breitenmaße und der kurzen Knochen beschränken. Da das Längen-Breiten-Verhältnis bei Wildknochen viel konstanter ist als bei Häustieren, kann mit größerer Sicherheit von den Breiten- maßen auf die Tiergröße geschlossen werden. Allerdings muß auch bei" Wildtieren mit verschiedenen Wuchsformen gerechnet werden, wie sie HENRIETTE OBOUSSIER (1958) für Wölfe, W. HERRE für Wildpferde (1939) und Wildschweine (1948) nachgewiesen haben. Vergleicht man in Tab. 8 die Spitzenwerte der verschiedenen Maße aus den fünf Schichten miteinander, so findet man folgendes: 1. Die Horgenerzeit stellt die meisten Höchstwerte, während die Eisenzeit keinen einzigen Maximalwert liefert. 2. Umgekehrt stehen die Maße aus der Eisenzeit am häufigsten im letzten Rang. Da sich das Geschlecht in der Größe ausgesprochen stark mani- festiert, ist diese Betrachtungsweise zweckmäßiger als ein Vergleichen von Mittelwerten, solange weibliche und männliche Knochen nicht auseinandergehalten werden können. Die Tatsache, daß die Horgenerzeit am häufigsten Maximalwerte lieferte, ist ohne weiteres verständlich, wenn man den großen Vor- sprung dieser Schicht in der Totalzahl der'Hirschfunde bedenkt (Tab. 7). Nicht ohne weiteres ist der doppelte «negative Rekord» der Eisen- zeit — keine Maximalwerte, am häufigsten im letzten Rang —• zu erklären. Das Fehlen der Maximalwerte kann zwar der relativ kleinen Fundzahl zur Last gelegt werden, nicht aber, die Tatsache, daß die' eisenzeitlichen Spitzenwerte so häufig hinter denjenigen der andern Schichten zurückbleiben. Es hat den Anschein, daß die eisenzeitlichen
	        

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