Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 27 — ' J. BOESSNECK, 1958, S. 48). Leider ist das Fundgut aus dieser Zeit und aus den' allerletzten Jahrhunderten noch derart spärlich, daß" ein ab- schließendes Urteil auf später verschoben werden muß. Das Hir'schmaterial (Tab. 7) Die Knochensubstanz der auf dem Lutzengüetle gefundenen Skelett- stücke des Edelhirsches weicht stark von der Beschreibung ab, die L. RÜTIMEYER (1861,' S.. 12 f.) für «Pfahlbaufunde» gegeben hat: Weder in der Farbe, noch in der Härte, noch in der Form des Bruches unter- scheiden sich Hirsch- und Rinderknochen deutlich. Wie beim Rind ist die Knochensubstanz-häufig relativ weich und fühlt sich trocken und staubig an; oft sind Kanten und Vorsprünge abgerundet. Der «exquisit scharfsplittrige Bruch» findet sich nur ausnahmsweise. Es scheint, daß der trockene Boden eine stark nivellierende chemische Wirkung auf die Knochensubstanz ausübt, welche bei Resten, die im See- oder Moor- wasser konserviert wurden, ausgeschaltet ist. Die meisten Geweihreste sind bedeutungslose Sprossenstücke. Die Umfänge der wenigen Rosen vermitteln nur ein ganz unvollkom- menes Bild der Geweihgröße. Die folgenden Zahlen zeigen, daß nur Reste sehr bescheidener Geweihe überliefert wurden: N 
SR MB MB . MB Ho Ho EZ rez.') Rosenumfang (160)' 235 (195) 170 (210) (100) 102 238 Das Stück aus der Horgenerzeit mit etwa 100 mm sowie das eisen- zeitliche Stück sind schädelechte Geweihe; alle andern Reste stammen von Abwurfstangen. Ein großer Teil der Geweihreste aller Schichten zeigt Spüren menschlicher Tätigkeit: Die Sprossen wurden ringsherum eingeschnit- ten und dann abgebrochen (siehe D. BECK, 1942, Taf. V). An einigen Fragmenten sind auch Ränder von Bohrlöchern zu erkennen. Der Michelsbergerrest mit 170 mm Rosenumfang (3/55) ist 1,5 cm über der Rose von einem etwa 18 mm weiten, fast kreisrunden Loch durchbohrt (Klinge einer Hirschhornhacke). Im Museum zu Vaduz ist noch eine größere Anzahl weiterer Geweihstücke ausgestellt. ') Nach einer Mitteilung in «Feld, Wald und Wasser», 5, 7, 1954, S. 196 f. (Bern). Das Geweih stammt von einem am 18. 12. 53 im Toggenburger Revier Ebnat-Schattenhalb geschossenen geraden Vierzehnender und wird als «eines der schönsten in der Schweiz je erlegten» bezeichnet.
	        

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