Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 282 — Feld E, entlang der Südmauer der Kapelle, in der Kapelle selbst und den Schnitten 6 und 7. Proportional treten an den meisten Stellen, wo mehr Sigillaten gefunden wurden, die übrigen Fundgruppen zurück. Hier lagen ausgesprochene Wohnräume. Die Art der Fundablagerung spricht für ein allmähliches Anreichern. von bruchstückhaften Gegenständen während jahrelanger kontinuier- licher Benützung. Bei der allgemein bekannten Ärmlichkeit spätrömi- scher Ausstattung ist die in Schaan gehobene Menge an Kleinfunden ziemlich gross. Auch wenn man in Betracht zieht, dass die Ausgrabung des Kastells Irgenhausen seinerzeit nicht sehr sorgfältig durchgeführt wurde, ist doch der Gegensatz erstaunlich. Die gesamte Ausbeute an spätrömischen Gegenständen waren 2 — 3 Ränder, von Reibschalen aus Argonnen-Sigillata, 5 Lavezbruchstücke, 1 Armbrustfibel, einige Hirschgeweihe und 19 Münzen von Gallienus bis Valens^). Eine auch nur annähernd ähnliche Menge von Lavez, glasierten Reibschalen sowie verzierte Bronzen und Beingegenstände hätten auch damals auf- fallen müssen. Ebenso ist die Fundausbeute aus den Rheinwarten sehr gering, während sie sich für Zürich, Oberwinterthur und Basel im üb- lichen, bescheidenen Rahmen hält im Verhältnis zur jeweils ausge- grabenen Fläche. Auch in Wilten scheinen die Kleinfunde nicht zahl- reich zu sein2). Schaan ist also auf jeden Fall während einer längeren Zeit ständig intensiv belegt gewesen, was sicher nicht für jedes spätrömische Kastell zutrifft. Die Funde in Feld K lagen alle in einer Kulturschicht etwa im Niveau 455,60 m. Das Verhältnis dieser Kulturschicht zu den kleinen Resten von Mörtelboden im Ostteil konnte nicht geklärt werden. (D. Beck, mündlich). Aus den Profilen, bei Beck 1957, Plan IV und V, ist ersichtlich, dass diese Schicht offenbar im allgemeinen über die Pfostenlöcher einer älteren Periode hinweggeht. ') O. Schulthess, Mitt. Ant. Ges. Zürich (27) 1911, 41 ff. und W. Unverzagt, • Anz. F. Schw. Altkde. 1916, 258. ' 
2) A. Wotschitzky, Veldidena, Ö. J. (41) 1954, Beiblatt Sp. 35 f.
	        

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