Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 258 — Wasser verwendet wird. Eine auch' sonst noch verschiedentlich be- kannte Form ist der Teller mit leicht gerundeter Wand TAF. 5, 8. Er kommt ebenso vor in dem schon genannten Grab 8 von Pfyn, im Grab 11 von Kaiseraugst1) auf dem Lindenhof2) und im-Bregenzer Gräberfeld Grab 387. Jedoch zu den auffallend sorgfältig gearbeiteten Bechern TAF. 5, 1 — 4 kenne ich keine Vergleichsstücke. Dies waren anscheinend keine Kochgefässe. Die beiden Deckel, TAF. 4, 7 — 8, haben jedoch auch auf Kochgefässen gelegen, denn ihre Ränder sind brandgeschwärzt. Diese Deckel sind in der Mitte der Unterseite in un- regelmässiger Weise mit einem 4-zinkigen Schariereisen bearbeitet und das Gleiche findet sich zumeist,an der Unterseite der Gefässe,'wobei manchmal eine Randzone, wie hier, fein glatt gedreht ist, manchmal aber auch die ganze Fläche schariert erscheint. Menghin berichtet das Gleiche von seinem- oben genannten Becher von Weissenbach. Im Übrigen ist in den Publikationen hierauf nicht geachtet worden. Dies entspricht der allgemeinen Einstellung, dass Lavezgefässe wegen ihrer Einförmigkeit ohnehin zu Datierungen nicht geeignet seien. Aber in einem solchen Falle muss umsomehr auf die kleinen Einzelheiten ge- achtet werden, um unter Umständen eben doch chronologische An- haltspunkte zu erlangen. Die an vielen Stücken angebrachten Streifen aus meist drei feinen Drehrillen bilden die üblichen Dekorationen aller Lavezgefässe. Eine Ausnahme ist die feine, eingeritzte senkrechte Zickzacklinie TAF. 5, 2a. Alle übrigen Besonderheiten und Varianten sind aus den Tafeln 4 — 5 und dem Katalog ersichtlich. Der Stein selbst macht bei allen Stücken einen recht gleichförmigen Eindruck, nur zwei Stücke sind andersartig,' sodass sich hier einmal eine petrographische Untersuchung lohnen würde. Das Stück TAF! 5, 7 sowie eine weitere WS bestehen aus einem sehr dunklen, porösen Stein, in dessen etwa stecknadelkopfgrossen Poren zum Teil eine pulv- rige, rostrote Masse sitzt. , , Hohe, steilwandige Kochgefässe mit plastischer, gekerbter Zierleiste. Diese Kerben sind mit dem gleichen Schariereisen hergestellt wie die oben be- schriebene Bearbeitung der meisten Bodenflächen. ') R. Laur-Belart, Festschrift R. Bosch, 1947, Abb. 6, 14. 2) Abb. 51, 11.
	        

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