Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

- 161 — Wildschweinen in der Horgenerzeit ist auffallend. Die Eisenzeit hat auch eine recht niedrige Rate an Wildschweinen, was vielleicht mit der Verarmung der Tierliste bzw. mit einer Spezialisierung auf die Hirschjagd in Zusammenhang steht. Neben der Menge an Hirsch- und Wildschweinknochen verchwin- den die Reste der übrigen Wildtiere fast ganz. Eine gewisse Rolle spielt in den drei neolithischen Schichten noch der Biber, Castor jiber L.; ferner ist, abgesehen yon der Bronzezeit, der Bär, Ursus arctos L., mit einigen Prozenten an der Wildtiersumme jeder Schicht beteiligt. Die Artenliste ist in der Horgenerzeit mit zwölf Spezies am reichhaltigsten, in der Eisenzeit mit nur fünf Arten am ärmsten. Die Haustiere (Abb. 35) Das Vorherrschen des Hausrindes in allen Schichten wurde, bereits betont. Bemerkenswert ist sein relatives Abnehmen im Laufe des Neo- lithikums zugunsten des Hausschweines. Die Konstanz des Anteiles von Ziege/Schaf (um 20'%') ist auffallend. Über das wechselnde Zah- lenverhältnis von Ziege und Schaf siehe S. 111 f. Unter allen Schichten weist das Hausschwein in der Horgenerzeit die höchste relative Menge auf; gleichzeitig stellen wir in dieser Epoche den geringsten Anteil an Wildschweinen fest. •— Der Hund ist in allen Schichten nur spärlich vertreten. Es ist sehr interessant, daß die Zeit mit dem größten Haus- tieranteil (Schussenriederzeit) relativ am wenigsten Huride aufweist, während umgekehrt die Horgenerschicht relativ am wenigsten Haüs- tier-, aber am meisten Hundereste lieferte. Diese 'Feststellung kann wohl nur so verstanden werden, daß wir den neolithischen Hund pri- mär als Jagdgehilfen und erst in zweiter Linie als Wächter des Hauses und der Herde sehen. Der Zustand der Hundeknochen läßt auch seine Verwendung als Nahrungs- und möglicherweise als Opfertier erkennen. Die Variationsbreite ist bei allen Haustieren des Lutzengüetle groß. Verschiedene Rassen gegeneinander abzugrenzen war nicht möglich. Lücken in den Maßserien mußten, soweit sie nicht wegen zu kleiner Fundzahl zufallsbedingt erschienen, dem Geschlechtsdimorphismus zu- geschrieben werden. ; v
	        

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