Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 134 — nach oben zum Alveolar'rand. Zweifellos hat dieses Tier lange Zeit an diesem Übel gelitten.1) . • . Das Foramen mentale (Kinnloch) ist in einem Fall aus der Schus- > senriederschicht zweigeteilt. An viervUnterkiefern (3 SR, 1 Ho) ist es verlängert und in der-Mitte eingeschnürt. Beim Horgenerstück (6/389, Abb. 26) liegt hinter dem verlängerten Foramen eine weitere, wenn auch nur kleine akzessorische Gefäßöffnung. Bei einem Unterkiefer aus der Michelsbergerschicht sind hinter einem normalen For. mentale sogar zwei zusätzliche kleine Öffnungen zu sehen. Diese Veränderlich- keit des Kinnloches zeigt, daß es zur Fixierung von Meßpunkten ganz ungeeignet ist. — Zwei Stücke weisen eine Art Foramen auf der Kie- ferinnenseite auf. Beim ersten (70/100, Ho) liegt es zwischen P2 und P.! ungefähr' in halber Höhe des Kieferastes und hat etwa 3 mm Durch- messer; beim zweiten (19/143, EZ) findet es sich neben der vordem , Wurzel des P2 und misst ca. 6/3 mm. In beiden Fällen machen weder die Öffnung selbst noch der sie umgebende Knochen einen patholo- gischen Eindruck. Zungenbein Bei einer ausgesprochenen Landsiedlung ist es nicht verwunderlich, daß so feine Knochen, wie es die Komponenten des Zungenbeines darstellen, auch, bei größter Sorgfalt von Seiten des Ausgräbers nur ausnahmsweise und nur bruchstückhaft auf uns gelangen. Auf dem harten Boden gingen solche Stücke unter den Tritten der Bewohner in Brüche, und wir müssen,es geradezu als Glücksfall betrachten, wenig- stens vier Fragmente erhalten zu haben. Vorauszuschicken ist, daß die Bestimmung als Hausrihd angesichts des Züstandes dieser Knochen nicht ganz sicher ist. Es könnte sich auch um Hirschüberreste oder event. Knochen vom Elch handeln. Alle vier Reste sind Teile des Stylohyale. Zwei von ihnen zeigen Schnittspuren. Die Schnitte sind so geführt, wie sie L. REVERDIN (1927a) an Stücken aus neolithischen Siedlungen des Neuenburgersees gefunden hat: Die kleine'Studie dieses Autors zeigt, daß aller Wahrr scheinlichkeit nach die steinzeitlichen Bewohner unserer Gegend die Zunge der Schlachttiere auf gleiche Weise aus dem Rachen lösten, wie J) Ich danke Herrn Dr. med. dent. H. GUJER, Wallisellen, bestens für die Deutung der vorliegenden Erscheinung.
	        

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