— 71 — tioniert gewesen49 und unter Tiberius in
Windisch50. Aber mehr als einmal können Teile dieser Legion über
die Alpen gezogen
sein oder in der Bodenseegegend gestreift haben, sö im Dreikäiserjahr
69 n. Chr.51. Die Schreibform Poponius für Pomponius kommt bisweilen schon in sehr' alten Inschriften vor52, doch bieten gleichlautende Namen ausser dem Nachweis ihrer Verbreitung und ihres Alters keine weiteren Anhaltspunkte53. Beim Centurio des Pomponius aber versagen die •Nachschlagewerke. Das Geschlecht- eines Turetedius ist nirgends be- zeugt. Die Ableitung aus Turedohum, eine. Raststation in der. Narbon- nensis54, lässt Zweifel an ihrer Richtigkeit' aufkommen55. Sollte dieser Ort auf der Peutingerschen Tafel als Türecionnum gelesen werdend wäre eine Ableitung aus diesem Ort möglich. Dann-müsste der Cen- türio Turetedius aus dieser Gegend, dem Gebiet der Allobroger,' stam- men. Seine gallische Herkunft wäre ihm zur Charge des Centurio kein Hindernis gewesen. Schön in der frühen Kaiserzeit wurden beispiels- weise'Angehörige südrätischer Stämme zu Centurionen befördert und selbst in die Prätorianergarde aufgenommen56. TJass dieser Centurio in einer dritten.Kohorte diente, ist alles, was die Inschrift noch weiter meldet. Die Feststellung aber gibt nichts ab : jede Legion zerfiel in zehn Kohorten. Ohne Kenntnis der Legion ist die Geschichte dieser dritten • Kohorte nicht verfolgbar. Damit ist aber nicht
ausgeschlossen, dass die Helme Legionären der Invasionstruppen gehörten, die 15 v. Chr. in Rätien einbrachen und / von denen als'teilnehmende Legionen nur die XIII. und XXI. in Vor- . schlag gebracht werden57. , ' 49. Meyer 1889, 658 f. 50. Stähelin 1948, 136 ff. 51. vgl. Meyer 1889, 660 f. ' , 52. CIL I, 939; CLL X, 5276. , ' 53. vgl.
CIL 1,52, 140, 363,-392, 492, 563, 569, 939, 1068, 1148, 1291, 1382. 54. RE XIV, 1381 f; Kiepert, Taf. XXV Je; Peutingersche Taf., Seg. III/l. 55. vgl. JbVLM 1889, 49, -- 56. Heuberger 1932, 71; Ritterling Klio 21, 85. ' . 57. HM 365 f.