Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 300 — -. Ivan Miassojedoff in Russland Ivan Miassojedoff (Professor Eugen Zotow) ist als einziger Sohn des bedeutenden und x 
berühmten Malers Gregori Miassojedoff am 30. September 1881 in Charkow geboren. Sein Vater entstammte einer alten Adelsfamilie und war'Mitglied der Kaiserlichen Kunstakademie in Petersburg. Seine Mutter, die auch Malerin war, war freies Ehren- mitglied der gleichen Akademie. In vielen russischen Werken (Konda- koff, Jub.-Handbuch der St. Petersb. Kunstakad. 1764 — 1914, o. J. 11-135 f; Rowinskij, Lex. russ. Stecher, 1895, II; Bulgakoff.Uns. Kstler, ' 1889 f., II; Gnjeditsch, Gesch. d, Kst, III (1897) 610, m. Abb.; Grabar, Gesch. d. russ. Kst. 1910 ff., V 360; Perzoff, D. Tretjakoff-Gal., Moskau 1922 — sämrl. russ. Zeitschr. f. bild. Kst, N. F. 6, 1895, 157), in welchen die Kunstgrössen der ^damaligen Zeit verzeichnet sind, er- schienen Abhandlungen über den Vater von Ivan Miassojedoff. Sein Vater erhielt für seine Werke auch grosse Silber- und Goldmedaillen und ausserdem ein Staatsstipendium für einen längjährigen Auslands- aufenthalt. Er war auch der Begründer und Mitglied der weit über die Grenzen Russlands hinaus bekannten Genossenschaft* «Wandernde Ausstellung». Dem jungen Ivan Miassojedoff standen also die Türen der besten Gesellschaft offen. Aber sein Wesen und Geist stemmten sich gegen alle konventionel- len Formen, und er ging seinen eigenen Weg. Er beendete im Jähre 1901 seine künstlerische Ausbildung auf der Moskauer Schule' für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Doch dann kam der grosse Kon- flikt mit seinem Vater, dem manches an seinem Sohne nicht gefiel., Der Vater sträubte sich gegen das Milieu von Sportlern; Athleten und Ringkämpfern, mit welchen sein Sohn verkehrte .und — nach seiner Ansicht — die Zeit vergeudete. Der Vater wollte seinem einzigen Sohne eine ̂grosse Karriere bahnen, aber Ivan, selbst schön wie ein Apollo, trainierte eifrig seinen Körper und vertiefte sein, zeichnerisches und malerisches Können, indem er eifrig und unermüdlich die Formen und Muskeln der. Ringkämpf er studierte und malte. Er war ganz im Banne der antiken -Klassik -und strebte nach dem klassischen Ideal «Im gesunden Körper — gesunder Geist». . Er hatte den Ehrgeiz, nicht nur ein berühmter Maler zu werden, sondern auch eine hohe Klasse als Athlet zu erreichen, was ihm auch
	        

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