Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

- 259 — ein Tier von recht kräftiger Statur. Bei diesem römischen Funde handelt es sich um einen der spätestens • Nachweise des Elches am Alpennordfuss. Bereits 1940 machten HESCHELER & RÜEGER (Manuskript, unveröffentlicht, p. 7)* folgende Feststellung bei.der Untersuchung der Knochenfunde der Grabungen 1937 und 1938 auf dem Lindenhof in Zürich: • : ' (Schnitt 19, römisch und. Mittelalter) «Ein Fragment des linken Unterkiefers und ein solches des rechten Radius prox. müssen wir der Form wegen dem Elch zurechnen.. Trotzdem machen wir diese Feststellung mit allem Vorbehalt, da bis jetzt keine sicheren' Notizen über das Vorkommen, des Elches in römischer, und spät- römischer Zeit in der Schweiz vorliegen». / Ich habe die Bestimmung der 'fraglichen Stücke ebenfalls durch-, geführt und muss die beiden Knochen auch dem Elch zuordnen. Über das Vorkommen des Elentieres in der Schweiz liegen kei- nerlei historische Mitteilungen vor (BÄCHLER 1910, p. 35). O. KELLLER (1909) fand bei griechischen und römischen' Schrift- stellern folgende Bemerkungen: Er hauste nach POLYBIUS in den Alpen, nach CAESAR und ISIDOR neben Wisent und'Ur in. dem riesigen Herzynischen Walde, der halb Deutschland be- deckte, \nach PLINIUS in Skandinavien, nach PAUSANIAS im Lande der. Kelten. Ob die Elche,, welche in nördlicheren' und östlicheren Gebieten Europas hoch bedeutend länger existierten als im Alpenraume, nach Süden geführt wurden, um in den Arenen dem Publikum ' gezeigt zu werden, steht nicht fest. BÄCHLER (1910, p. 35) ver- mutet, dass Elche aus dem «Herzynischen Walde» vielleicht für die Triumphzüge in Rom bezogen wurden. KELLER (1909, p. 282) spricht nur von der Möglichkeit; dass die «britannischen Hirsche», welche wenigstens ein einziges Mal die römischen Arenen be- träten, Elche gewesen' sein könnten. Die Möglichkeit, .dass es sich bei dem Fund in Schaan um den Überrest eines auf dein Trans- port nach Süden umgekommenen Tieres, handeln könnte, hat also wenig für sich. Dagegen spricht meines Erachtens auch das Auftreten des Knochens mitten unter Nahrungsüberresten im * Ich. danke Herrn Prof. Dr. E. KUHN-SCHNYDER bestens für die Er- laubnis zur Veröffentlichung dieses Befundes.
	        

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