Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

248 — grossen. Sümpfen, kleineren und grösseren Seen, von Seltenarmen des Rheins u. s. f. Mit all dem hat der hier siedelnde Mensch in langem Kampf restlos aufgeräumt. Wohldurchdachte Entwässerungssysteme brachten auf beiden Seiten des Rheins auch die letzten Sümpfe und Moräste zum Verschwinden. Wo aber früher einmal solche sumpfige Gebiete, solche Wasserlachen waren, sagen uns heute noch mit gröss- ter Sicherheit die althergebrachten. Flurbezeichnungen. Nun ist hier festzustellen, dass sich gleich nördlich von Werdenberg das Studnerriet ausdehnt und dass es im ganzen Rheintal nur so wimmelt von Ried- namen. Diese Sumpf gebiete, aber waren zur Zeit des Entstehens des Namens Werdenberg grösstenteils noch nicht betretbar, erst im Ver- laufe der Jahrhunderte gab es dort durch mächtige Überschwemmun- . gen, durch Ablagerung der Pflanzehreste sowie durch menschliches Zutun einen einigermassen festen Boden. Wo sich diese Moräste und Sümpfe am längsten erhalten haben, zeigen uns mit der .wünschens- werten Klarheit die Höhenkurven der modernen Ländkarten. Die Lan- deskarte der Schweiz, Blatt Buchs, herausgegeben 1956, enthält fol- gende bemerkenswerte Höhenangaben: Strassenbrücke über den Rhein (Mitte Fahrbahn) 457 m, Werdenberger-Binnenkanal bei der Kreuzung mit der Strasse Schaan-Buchs 448 m, Bahnhof Buchs 447 m, Stüttli , (zwischen Bahnhof und Werdenberg gelegen) 446 m, Werdenberg di- rekt vorgelagertes Ried 444 m. Es fällt' also das Gelände vom Rhein gegen den Berg hin, ein Umstand, der ganz allgemein festzustellen ist und eine ganz natürliche Folge des Ablagerungsverlaufes eines stark geschiebeführenden Flusses ist. Dem Bergfuss entlang konnten sich daher die grundlosen Moore am längsten halten, also noch zu einer Zeit, in der weiter in der Tal- sohle, draussen schon > längst höher gelegener Boden bewirtschaftet wurde. Um zu diesem Böden zu gelangen, wurde das dazwischen lie- gende Moor 
- durch sogenannte «Specken» (das sind Knüppelwege, Knüppeldämme, mit Faschinen unterbaute Wege) überwunden (siehe meine diesbezüglichen Ausführungen auf Seite 78 und 79 des 55. Ban- des dieses Jahrbuches). Auch für uns heutige Menschen, vor allem für die Ingenieure; de- nen die Planung der Meliorationen übertragen ist, bilden diese Niede- rungen ein grosses Problem. Nachdem diese abnormal tief liegen, können sie vielfach nur durch Pumpwerke zuverlässig entwässert wer-
	        

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