Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 241 — Der Bedeutungswandel des Wortes Berg nachgewiesen anhand, heimischer Flur- und örtlichkeitsnamen unter besonderer Berücksichtigung der Bezeichnung Werdenberg.' von Alexander Frick . Jedem, der sich auch nur' ein wenig in die Geschichte unserer Sprache vertieft, fällt auf, .dass sowohl die Schriftsprache als auch die Mundart einem ständigen Wandel unterworfen waren und noch sind. Es verändert sich fortwährend der Wortbestand und vielfach auch die Wortbedeutung. Die lebende Sprache ist eben, in beständigem Fluss: Neue Wörter kommen auf, alte verändern ihren Sinn oder kommen ganz ausser Gebrauch, früher unbekannte Zusammensetzungen werden nötig. Die Sprache folgt der Entwicklung der Technik, der Wissenschaft, der Kultur auf Schritt und Tritt. So ist es zu verstehen, dass der weit- aus grösste Teil der heute im Gebrauch stehenden Wörter im Verläufe der Zeit ihre Bedeutung, also ihren Inhalt geändert haben. Bei man- chem Wort ist eine Bedeutung herrschend geworden, die ursprünglich gar nicht in seinem Sinne lag. Ein Beispiel hiefür: Schalk, heisst heute hinterlistiger Mensch oder Spassmacher; in seiner Urbedeutung' hiess es aber nichts anderes als Knecht. Im Verlaufe der Zeit gebrauchte man das Wort nur für einen Knecht, der eine niedrige, boshafte Gesinnung hatte. Die erste, allgemeine Bedeutung wurde vergessen und die Be- deutung Schalk = böser, hinterlistiger Mensch wurde herrschend. Das Wort hat seine Bedeutung gewandelt., Nach diesen einleitenden Sätzen möchte ich nun zu meinem Thema kommen. ' . • ' I- ' • ' Liechtenstein ist ein Bergland. Nur im Westen breitet sich ein schmaler, flacher Streifen Rheinebene aus; der weitaus grösste Teil ist eigentliches Gebirgsland. So ist es denn nicht verwunderlich, dass das Wort Berg in unseren Flur- bezw. Naturbenennungen recht häufig vorkommt, sei es einfach als Berg — wie etwa in der Bezeichnung
	        

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