Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 119 — meinem Schaden.gezeiget, so offerier ich mich finaliter und zu-einer unveränderlichen Erklärung»; so leiteLer ein Schreiben an den Reichs- hof rat ein und bekräftigt neüerlich die Summe von 290 000 Gulden und' die Bereitschaft, die Herrschaft Tschernahor in Tausch zu geben. Er erwartet nur mehr den allergnädigsten Befehl des Kaisers, so nähe sieht er sich dem Kaufe von Vaduz, zugleich mit Schellenberg. Waren bei der Feilbietung der Herrschaft Schellenberg noch sechs Interessenten aufgetreten, so finden wir in den' Akten .über Vaduz immer, nur den Fürsten Johann Adam als Kaufwerber. Der Käufpreis dieses ebenso wie Schellenberg nicht rentierenden Besitzes war viel höher, der Anreiz daher geringer, und zudem hatte der Fürst sich im Kaufvertrag vön Schellenberg das Vorkaufsrecht für Vaduz gesichert. Lesen wir in Punkt 7 des Vertrages: «Im Fall weiters andringende Ur- sachen und Erheblichkeiten auch die Grafschaft Vaduz . .'. .. zu ver- äussern sich hervortun sollten, dass . . . Herrn Käufern Ihro hoch- fürstl. Gnaden zu Lichtenstein und dero Namen, auch Stammesnach- fölgern zugesagt sei ... , falls deren hohenemsischen Nachfolgern gleich so viel als die vom fürstlichen Hause Lichtenstein offerierten zu geben nicht gefasst wären, niemand anderem als erstbesagten Für- sten und Regierern des Hauses Lichtenstein der Zutritt und wirkliche Kauf gestattet werden solle und wolle». Diese Klausel im Vertrage bedeutet nichts anderes, als dass bei einem Verkaufe von Vaduz hur das Haus Liechtenstein in Betracht kommt; denn woher sollten die Hohenemser Nachfolger wohl die hohe Summe nehmen ? Bisher sprachen alle Akten dafür,' dass der Verkauf von Väduz ohne-jede Schwierigkeit Zustandekommen werde. Der Kaiser hatte die Zustimmung zunächst nur für Schellenberg gegeben, weil er abwarten wollte, ob die Schulden aus dessen Erlös zur Gänze getilgt werden können. Da es nicht der Fall war und die Läge finanziell auf längere Sicht unhaltbar geblieben war, konnte man die kaiserliche Zustimmung zur Veräusserung der Grafschaft bald erwarten. Das Hindernis des Verkaufes Nirgends finden wir in der Geschichte eine Erklärung, warum dreizehn Jahre vergingen, bis .Vaduz in die Hände des Hauses Liechten- stein" kam.. Wer verhinderte, verzögerte den Verkauf ?
	        

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