Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 39 - ' ' Pfennigv'erkehr sehr umständlich und deshalb Hess man die Mark als Barren im Verkehr, genau gewogen und mit einem Stempel (Marke, daher der Name) versehen, aber nicht weiter gemünzt. Der grössere . Marktverkehr wickelte sich also in solchem Barrensilber, der kleinere aber in Pfennigstücken ab, bis der Goldgulden und grössere Silber- münzen aufkamen. Die ersten Goldgulden kamen von 1252 an von Florenz, daher «floren». Das Wertverhältnis der einzelnen Münzsorten im Fund kann in Annäherungswerten ungefähr die folgende Reihe darstellen, (ca. um 1335 am Ende des «ewigen» Pfennigs): - 1 Mark- = 2 Ve Pfund =' 540-Pfennig = 135 Etschkreuzer = 4. Va . Goldgulden = 180 gr. Silber = 16 gr. Gold. ' 
1 Es wäre sehr schwer, wenn überhaupt möglich, diese Werte in heuti- gen Wertverhältnissen darzustellen. Fleute ist ein Kg Feingold offiziell 4920,63 Fr. bewertet (Bilanzwert bei Nat. Bank 4869.86, freier Handel 4820.—), ein Kg Silber kostet 1351— Fr., wobei ausdrücklich betont wird, dass Silber auf Grund-der gesteigerten Nachfrage in Amerika heute sehr gestiegen ist im Preis. (Vorher ca. 120.—)' Aus diesen Wertzahlen' ergibt sich eine völlige Verschiebung zwischen Gold und Silber. Dazu verschieben sich auch die Sachwerte, die man damit kauft," nach Ort, Zeit und Nachfrage. Also eine schier unlösbare Schwierigkeit, die über einen nur unbestimmten Vergleich nicht hi- nauskommt ! Von den verschiedenen urkundlichen Angaben bei Cahn möchte ich zwei anführen. Um'780 wird ein Ross gleichgeweftet einem Pfund Silber (damals ca. 500 Gramm), heute bestimmt das 40fache. Ein Arbeiter kann heute doch 6000.—• Fr. im Jahr verdienen. Aus dem Jahre 1275 ist eine Steuerliste, der Geistlichkeit der Diozöse Konstanz erhalten. Circa 4000 Geistliche zahlten einen Zehnten im. Gesamt- Betrag von 1900 silb. Mark,1 hatten also einen Verdienst von 19*000.— Silbermark. Dabei wird ausdrücklich erklärt : wer unter 6 Mark ver- dient, gilt als arm und steuerfrei, Ordensleute werden nicht mitge- rechnet, alle Naturalbezüge sind inbegriffen. Rechnen wir nun 
XU der Geistlichen unter die Armen, ziehen wir 1000 Mark ab für solche, die ein ungewöhnliches Einkommen versteuerten, verbleibt uns ein- Durchschnitt 18 000 : 3 000 = 6 Silbermark = 
T V2 Kg' Silber Jahres- Einkommen. Müsste heute der Lohn \in vollgewichtigem' Metalh aus-
	        

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