Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 266 Fetz spricht nicht von Mitteltürmen und erwähnt nur, dass namentlich die Ecken «von enormer Dicke» seien. Die West- und Südseite des Kastells sind heute ganz überbaut. Man darf aber doch hoffen, dass' früher oder später auch auf diesen Seiten, etwa-bei Fundamentierungs- arbeiten,'Mauerreste gefunden werden. Paul Immlers Plan, den Ferdinand Keller veröffentlichte,' ist mehr als zehn Jahre nach, dem Brand' und der Ausgrabung und teilweisen Abtragung, der Kastellmauer entstanden. Der Plan stützt sich, wie Immler betont, hauptsächlich, auf Angaben des Besitzers! Mit Fetz, der wohl am besten beobachtet,hatte, scheint Immler nicht gesprochen zu haben. Als gesichert zeichnet er nur die Mitteltürme auf der Nord- und auf der Südseite in seinen Plan ein. Die Mitteltürme auf der Ost1 und Westseite sind analoge Ergänzungen. Da nun aber auf der Ostseite kein Mittelturm war, ist er auch auf "der Gegenseite sehr unwahr- scheinlich. ' • Auf Immlers Plan -sind im Kastellinnern zwei Quermauern ein- gezeichnet, wodurch das Kastell in drei Abschnitte eingeteilt erscheint. Auch Fetz hat diese Quermauern erwähnt. Er sagt dass sie 6 Fuss dick waren. Nach dem Plan müsste die. östliche dieser Quermauern an den Torturm anstos'sen. Wir haben sie aber nicht vorgefunden. Die in der Nähe des Tores vorhandenen NS-Mauern sind nur 0,90 Meter dick (3 Fuss) und sie bilden nicht eine zusammenhängende, fortläufende Mauer. Wenn sie vorhanden wäre, so hätte sie auch im Schnitt 9 zum Vorschein kommen müssen. ' , In der Planskizze ist in der Nordwestecke des Kastells die Zisterne eingezeichnet, die Jenny in den -Neunzigerjahren so gerne untersucht hätte. Jenny behauptete, dass sie sich «im Stadel des Bauers Hilti» befinde. Nach der Plänskizze könnte dies nicht stimmen, sondern sie müsste sich ganz in der Nähe des heutigen Brunnens auf dem Peters- platz befunden haben. Sicher, ist, dass an der bezeichneten Stelle, im Jahre 1893, als Jenny ausgraben wollte, kein Gebäude stand. Die Zi- sterne'ist-also, wenn sie wirklich unter dem Boden des Stalles,.vor-" handen war, nicht an der richtigen Stelle eingezeichnet. Wesentlich erweitert wurde unsere Kenntnis des 'Kastells von Schaan durch die nun aufgefundenen Innenbaüten, 'die Mannschafts- räume und das Kastellbad, sowie die 1 Meter dicke Längsmauer mit Verstärkungen. Auch dass-an diesen Kastellteilen" spätere Umbauten
	        

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