Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 255 — Der Südostturm ist wohl der eindruckvoilste der untersuchten Kastellteile. Er ist quadratisch und misst 7,90 Meter im Geviert. Seine Vorfundamente springen nicht überall gleich weit, durchschnittlich etwa 30 cm vor. Sie"wurden an mehreren Stellen untersucht und rei- chen nur etwa 30 bis 40 cm in die Tiefe. Eine schon erwähnte, gerade noch angedeutete Ecke des Turmihnern machte es möglich die Stärke der Turmwände zu ermitteln. Sie beträgt 1,90 Meter und es ergibt sich so ein Innenraum von 4x4 Meter. Der Eingängen das Turminnere musste sich etwa l'/s Meter über der ermittelten durchschnittlichen Höhe der Estrichböden im Kastellinnern befunden haben. An.verschie- denen Steilen der Aussehseiten des Ostturms war zu sehen, wie tief die Mauern unter der Erde Jagen ; an den oberirdischen Teilen war- der Mörtel in den Mauerfugen stark verwittert, in den tieferen- Lagen, war er noch gut erhalten. Auch blieben auf Bodenhöhe abgefallene Mörtelreste liegen. Auf Abb. 5 unten links ist dies deutlich sichtbar: An dem abgedeckten Teil der S.üdmaue.r konnte die gleiche Mauerstärke festgestellt werden wie an der Ostmauer, nämlich 3,60 Meter. Sie konnte aber vom Turm aus nur 5 Meter weit freigelegt wer- den,, da weiter westlich, angelehnt an das alte Sennereigebäude, ein Holzschuppen auf der Mauer steht. An die Innenseite der Südmauer schloss sich ein schmales modernes Mäuerchen an, das mit Zement- mörtel gebaut und schlecht erhalten- war. Es wurde .nicht weiter ver1 folgt. - ' - Von den Bauteilen innerhalb des Kastells sind die südlich an die' Kirche anschliessenden Mauern jedenfalls als Reste von Kasernen: bauten anzusehen. Hier waren wir nicht die ersten Ausgräber. Es wurde uns berichtet, dass die Ausgrabungen ' vom Jahre 1893 sich hauptsächlich auf .dieses Gebiet erstreckten. Ein Teil der Mauern war zerstört, doch fanden sich noch einzelne Spuren von Fussbodenresten. Gut erhalten waren die beiden Ost-West verlaufenden Längsmauern, die in'der Nähe des Eingangs nach Norden bezw. nach Süden abbogen. Die südliche der beiden Mauern bricht dort ab, da sie vor einigen Jahren beim Bau eines Silo zerstört wurde. Die nördliche Fortsetzung der andern mündete in einem kleinen Kellerraum, der mit Brand- schutt und Eisengerätschaften jüngerer Herkunft ausgefüllt war. Die Einfüllung dürfte nach dem grossen Brand -von 1849 erfolgt sein. Die Dicke der «Käsernenmauern» beträgt 0,70 bis 1,0 Meter. Im Feld F sind zwei jüngere, ihrer Struktur nach aber doch noch römische
	        

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