Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 245 — . . den. Die ganze Länge der Südkante des Südostturmes wurde nun bis unter das Vorfundament freigelegt. Sie war nicht überall gleich', stel- lenweise aber noch bis zu einer Höhe von gut einem Meter erhalten. " (vergl. Abb. 2). - - • Um die Stärke der östlichen Umfasungsmauer festzustellen, würde auf der Innenseite, in der Gegend des nach dem Plan von Keller dort vermuteten Mittelturmes, ein Schnitt ausgeführt. Dabei wurde die Ost- maüer auf der Innenseite blossgelegt, von einem Turm aber nichts gefunden. Die innere Mauerkante war hier nur mehr 50 — 60 cm hoch erhalten. Es konnte aber bereits festgestellt werden, dass die Umfas-» sungsmaüer eine Stärke von annähernd 4 Meter haben musste. ... In einer Tiefe von 80 cm fanden-wir in .diesem Schnitt erstmals die Reste eines Mörtelbödens, wie er; später'als Kalkmörtelstrich an verschiedenen Stellen des Kastellinnern festgestellt wurde (s. Grund- rissplan und Ost-West-Profil). Der Schnitt an der Innenseite der Ost- mauer brachte erstmals auch ziemlich Funde an Gefässreste'n (Terra sigillata und Lavez), ferner einige Bronzegegenstände und bearbeitete Knochen- und Geweihs'tücke. . Nordwärts dieses Schnittes wurde nun die Ostmauer auf der In- nenseite, gegen die St. Peterskirche zu, verfolgt. Dabei'wurden bisher unbekannte Innenbauten gefunden, die an die Ostmauer anstossen. Es handelte sich um vier Räume, wie die Trennungsmauern zeigten (Grundrissplan A, B, C; D). In der ersten Mauer-konnte der Eingang mit der Schwelle in den,Raum D festgestellt werden. Der Schnitt ent- lang der Kastellmauer wurde 1 Meter breit angelegt. Im Raum D-fan- den wir einen soliden Mörtel'fussböden und die Ostwand (•Kasteil- mauer) war mit Mörtel verputzt, dem offenbar Häcksel' beigemischt war. Der zweite Raum (C) war ganz mit Mörtelschutt .und Ziegelresten • ausgefüllt. Ein Boden konnte hier nicht festgestellt werden. Im dritten Raum (B) fanden wir der Innenwand entlang eine Reihe von Heiz- röh ren (Tubuli) (s. Photo, Abb. 6). Nach der Wegräumung des ober- sten Schuttes konnten wir darunter einige Hypokaustenpfeiler fest- stellen, die aber vorläufig nicht freigelegt wurden. Der nächste Raum (A)'musste der Heizraum' (das Praefurnium)- sein. Der Raum wär von zwei hintereinander liegenden Mauern überbaut, von denen die nörd- liche anscheinend die Fortsetzung der heutigen' Kirchenmauer nach Osten zu darstellt, da sie mit dieser zusammenhängt. Der Raum-zwi-
	        

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