Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 71 — Kurzberichte Werclenberg in der Deutung seines Namens Bezüglich des Namens des schönen alten Vorstädtchens von Buchs sind uns bislang 3 Deutungen bekannt geworden: 1. die übliche ist offenbar noch immer die, die einen Zusammenhang mit «Montfort» vermutet und diesen Namen einfach umsetzt zu «bewehrter Berg». Das erscheint uns als zwar naheliegende, aber trotz ihres philo- logischen Anstrichs schon zur sehr volksetymologische Auslegung, der wir bereits aus sprachlichen Gründen nicht beipflichten möchten: Die Aussprache von «Werdenberg» ist [wärdabärg] mit kurzem, offenem e-Laut. Wenn «wehren» in dem Wort steckte, müsste die Aussprache [weerdabärg}, mit langem und geschlossenem e,' lauten, 2. Die Werdenberger Rößleswirtin und ihre Landsleute haben sich —• wie ich bei meinem letzten Besuch dort herausbrachte — die Deu- tung «Berg im Werden, d. h. im Entstehen» zurechtgelegt: zuerst sei der Berg nur mit seiner Naturbewachsung dagestanden,,dann sei der Mensch gekommen, um ihn mit Wein und anderem zu be- pflanzen und am Ende eine Burg auf ihm zu errichten; so sei er «geworden», was er heute ist. Dass diese Entschlüsselung noch mehr als die hievor genannte der Volksetymologie entspringt, leuchtet gewiss ein, auch wenn man sich freut, ihr überhaupt zu begegnen. 3. Alexander Frick bringt (in Band 55, Seite 80 des vorliegenden Jahr- buches) die dritte: sie lässt ihn auf mhd. wert = «Insel, wasser- freies Land zwischen Sumpfgebiet» (vgl. Insel Werd bei Stein a. Rh. •und ähnl. Namen) zurückgehen.
	        

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