Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 63 — niger Überfang zu beobachten (Abb. 1, 8; 3, 8), der wie in Abb. 1, 1; 3, 1 an Buccheroart erinnert. Vorherrschend ist bei der überwältigenden Mehrzahl unserer .Keramik ein grauer Grundton, der ins Beige, Bräun- liche, Fleischrote, Ziegelrote und besonders ins Schwarze hinüber- spielt. Wenn auch, wie wohl allgemein bekannt, bei der Beurteilung der Brennfarbe unter dem Einfluss des Bodenchemismus Vorsicht am Platze ist — der fleischrote Becher ist, wie die Abb. 4, 2 deutlich zeigt, zu einem Drittel schwarz — so springt der grautonige Charakter der Schnellerkeramik ganz allgemein in die Augen12). Die Schnellerkeramik hebt sich aber von allem Bisherigen auch durch die Ornamentierung recht deutlich ab. Die Auflockerung des Halses mit Wulstleisten wurde schon erwähnt. Gegenstand der Ver- zierung ist besonders die Schulter, weniger häufig der Mundsaum, der Hals, die Unterseite des Gefässkörpers, der Standring, bisweilen auch die Unterseite des Gefässbodens, was darauf hinweisen mag, dass im Geschirrhalter auch die Unterseite des Gefässes zur Geltung kam. Die Abb: 2, 1 zeigt noch einen turbanartigen Mundsaum, der Standring eine feine Strichverzierung. Auch derjenige von Abb. 1, 2 lässt eine weiche Kerbverzierung erkennen. Die Verzierung des Standrings ist geradezu ein Leitelement der Schnellerkeramik, wie etwa an einschlä- gigen Scherben vom Schneller oder Montlingerberg zur Genüge ge- zeigt werden könnte. Nur beiläufig sei hier auf dieselbe Erscheinung bei der Fritzenerkeramik hingewiesen13). Damit verbindet sich biswei- len ein Uebergreifen der Verzierung auf die Unterseite des Bodens, dem Standring entlang, wie etwa bei den Stücken der Abb. 1, 2 und 2, 1. Auch diese Erscheinung ist für die Schnellerkeramik typisch. Weniger • häufig ist Verzierung der Unterseite des Gefässkörpers, wie es die Abb. 1, 2, 4, hier mit einer Verzierung des Halses parallel laufend, zeigen. Das Verzierungsmuster kommt aber besonders auf der Schul- ter,'zur Geltung. Der Einzelelemente sind, so weit wir heute sehen, wenige: Ringauge, Strich und Bogen, wovon ersteres schon in der Hall- '-') Vom Montlingerberg könnte man eine ganze Musterkarte von Beispielen ins Feld führen, die zeigen würden, wie der Chemismus des Bodens die Brennfarbe auseinanderliegend gefundener Scherben, die zusammenpassen, verändert hat. V3) K. Sinnhuber, Himmelreich, Schlern-Schriften 60, 1949, Taf. XI. - A.' Kas- seroler, Werkzeitung d. Fa. Swarovski, Wattens 7, 1955, Nr. 1, S. 9.
	        

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