Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 61 r- gezogen werden dürfen. Denn wenn man sich vor Augen hält, wie selten ergänzbare Gefässe in unsern Landsiedlungen bei Ausgrabungen gewonnen werden können, so war es auf dem Schneller wohl ein Glücksfall, dass so viele, einwandfrei rekonstruierbare Stücke gehoben werden konnten, was vielleicht, wie- Beck betonts), mit der Eigenart des Platzes zusammenhängt, während auf dem Montlingerberg die allgemeine Reichhaltigkeit an zurückgelassenen Artefakten in die Wagschale fällt. Um auch ohne weiters einen Maßstab für unter- schiedliche Grössenverhältnisse zu bekommen, sind die Gefässe in den Abb. 1 und 2 in einem einheitlichen Maßstab dargestellt. So zeigt es sich, dass sowohl auf dem Schneller wie auf dem Montlingerperg grössere und kleinere Formen nebeneinander gehen. Schon diese Feststellung deutet darauf hin, dass wir es nicht bloss mit einem einzelnen Gefässtyp zu tun haben, sondern mit einem Kul- turhorizont, der wohl einem bestimmten Abschnitt unserer Eisenzeit entsprechen dürfte. In diesem Sinne lassen sich etwa ohne weiters schon Grob- und Feinkeramik ausscheiden. Der situlaartige Kochtopf der"Abb. 2, 4; 4, 4 steht nicht vereinzelt da, wenn man etwa die ein- schlägigen Scherben bei 'Beck9) oder vom Montlingerberg10) ins Auge fasst. Abgesehen von der Form hebt sich diese Grobkeramik mit ihrem Anflug des wulstigen Mundsaumes, den hingeworfenen Kerbverzie- rungen auf der ausgehenden Schulter und der flaserigen Oberflächen- struktur etwa weit ab von der Art der Urnenfelderkultur. Zwiespältig ist das Bild, wenn wir die bessere Feinkeramik über- blicken. Es sei vorweg genommen, dass es sich anscheinend um eine henkellose Ware handelt. Ganz allgemein sind die Formen etwas ge- drückt, was auch zu den durchwegs bescheidenen Dimensionen der Gefässe passt. Am auffallendsten ist die durchweg flache Schulter, aus der etwa bei den Stücken der Abb. 1, 4, 5, 6; 3, 4, 5, 6; 2, 1, 5; 4, 1, 5 ein kurzer Kegelhals herauswächst, wohl unzweifelhaft ein Erbe der vergangenen Hallstattzeit. Meistens ist er gegen die Schulter durch eine umlaufende Rille abgesetzt, wie etwa die Profile der Abb. 1, 4, 5, 6; 2, 1, 5 deutlich zeigen. Hallstättisches Erbe verraten noch die beiden Becher der Abb. 1, 8; 3, 8 von der Luzisteig und der Abb. 1, 7; s) a. a. O., S. 245. <>) a. a. O., Abb. 19. '") Zeitschr. f. Schweiz. Arch. u. Kunstgesch. 15, 1954/55, S. 134, Abb. 5. '
	        

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