Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 41 - hängig ist, wie (las L. Fischel in ihrer Abhandlung in den Archives Alsaciennes 1935, S. 185 — 229 und im genannten Werke getan hat. Sie legt dar, dass die Stiche L. 31, 63, 113 — 124 von Plastiken des Nikolaus Gerhaert, die Stiche L. 32, 80, 137 von Tafeln des Hans Hirtz in Strassburg, die Stiche L. 70, 130, 159, cv. auch 'die Stiche L. 124 — 136 vom Dangolsheimer-Meister abhängig seien. Ebenso zeigt Fischel, dass der Meister E S in vielen anderen Stichen von alten Holzschnitten und Stichen abhängig ist. Dass andererseits die Stiche des Meisters E S von Künstlern kopiert wrurden, steht ausser Frage47). Dass in den Stichen des Meisters E S Kopien von vie eii verlorenen Kunstwerken vorhanden sind, darin liegt deren grosse Bedeutung für die Kunstgeschichte über die Bedeutung hinaus, die sie für die Kunst des Kupferstiches haben. Diese Bedeutung für die allgemeine Kunstgeschichte ist unverhältnismässig gross im Ver- gleich zu dem, was der Meister E S beabsichtigte. Sie ist grösser als jene des unbekannten Meisters des Skizzenbuches um 150048). Aber sie ist im Grunde nicht anderer Art. Dieser Skizzenbuchmeister, der anscheinend auch in Strassburg ansässig war wie der Meister E S4"1, hat zum Teil die gleichen Plastiken kopiert wie der Meister E S°"). Die Beziehung zu Nikolaus Gerhaert ist nur eine Seite am Ves- perbikle in Mauren. Eine andere ist die Beziehung zur schwäbischen Plastik der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Gewände der Gottesmutter schliesst das Vesperbild in Mauren sich an die Frauen- gruppe des Eriskircher-Meisters und seiner Zeitgenossen an, selbst- verständlich, dass alles Übernommene vollkommen des weichen Sti- les beraubt und in den harten transformiert ist. In der para.lelen Symmetrie der Falten bei den Knien der Gottesmutter mit den ver- bindenden Querfalten scheint noch das System der Falten des Ves- perbildes des weichen Stiles durch-. Offensichtlich an diese Verspci- bilder schliesst sich die Art der Flüsse des Heilandes an. Die Zehen des rechten Fusses sind neu. ") Vgl. z. B. 0. Schmitt: Oberrheinische Plastik. S. 26. 4S) Vgl. F. Winkler: Skizzenbücher eines unbekannten rheinischen Meisters um 1500, Wallraf-Richartz-Jahrbuch 1930, S. 123 — 152. 4») Vgl. dazu M. Geisberg: Der Meister E S: 192< S. 4 — 9. 50) Vgl. z. B. die 6 Apostel des Skizzeiibuchmeisters mit den Aposteln der Stiche L. 124— 136.
	        

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