Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

ersqheinen lassen.-Gerade-,die heutige Zeit;.die infolge des .unaufhör- lichen technischen •Fortschrittes soviel in Wirtschaft und sozialer Struktur verändert hat, verlangt-auch von unserem Volke die Einsicht und den Mut,-die nötigen Änderungen und Ergänzungen in der Gesetz- gebung anzubringen.-.Wirsin'd eine winzigkleine Nation und.könnten es uns nicht leisten; dass sich-unser Völklein in- einander, sich bekämpr fende Klassen aufteilen würde, Unsere inneren Verhältnisse , müssen auch-künftig-so gestaltet werden, dass alle die sich anstrengen, die lebensnotwendigen Verbrauchs-' und Gebrauchsgüter und darüber hi- naus auch einen zeitgemässen Anteil an Kulturgütern zur Verfügung haben.. Unsere rWirtscha-ft wird bei anhaltendem Fleiss unserer Bewoh- nerin zunehmenden Masse in der Lage sein, die Löhne den steigenden Lebensbedürfnissen anzupassen. Für. Kranke, Invalide, Witwen, Waisen und alte Leute ist weiterhin^Vorsorge zu.-treffen. Bei der Besteuerung des Einkommens und des Vermögens ist im werdenden Steuergeseiz vermehrt der Familientand zu berücksichtigen. Das in Beratung ste- hende-Gesetz über -die Ausschüttung allgemeiner . Kinderzulagen wird allen Familienvätern helfen, den Lebensstandard auch bei grossen -Familien einigermassen zu halten. Damit auch die kleineren Gemein- den sich entwickeln können, sind Bestimmungen für einen im be- stimmten Rahmen gehaltenen interkommunalen Finanzausgleich zu schaffen. Das sind nur einige Hinweise auf die vielfältige gesetzgebe- rische Arbeit der nächsten Zukunft. • . Jede Generation hat neben den üblichen, stets wiederkehrenden Aufgaben auch ganz spezielle Probleme zu lösen. Eine solche Spezial- aufgabe stellt für uns Heutige die Erhaltung des inneren Friedens dar. Es muss mit allen Mitteln versucht werden, dass kein Stand unseres Volkes in der raschen Entwicklung allzusehr im Rückstand bleibt, immer eingedenk der Tatsache, dass wenn ein Glied krank ist, der ganze Körper krankt. Wir wollen indessen keinem übertriebenen Staatsinterventionismus huldigen ; der Staat soll nur dort und dann eingreifen, wo ein wichtiges Problem sonst nicht lösbar wäre. In en- gem Zusammenwirken von Massnahmen der Wirtschaft und staat- lichen Vorkehren wird es uns sicher gelingen, die Existenzgrundlagen auch in der derzeitigen grossen Übergangszeit für möglichst alle Stände so zu gestalten, dass niemand mit Grund mit unseren Verhältnissen unzufrieden sein kann. Halten wir uns stets vor Augen, dass Gerech- tigkeit die alleinige Grundlage für jeden Frieden ist.
	        

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