Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 229 — rere kompetente und inkompetente Schichtstösse, von denen jeder ein zu den anderen diskonformes Faltenbild erzeugt. Der Malm als kompetentes Glied im Kern der Deckfalten weist im Grossen eine regelmässige Form einer liegenden Faltenstirn mit einem Radius auf, der knapp seiner Mächtigkeit entspricht. Die relativ einfach ge- schwungene Faltenstirn-Flächc umschliesst aber einen komplizierten Innenbau. Dieser besteht aus zwei bis drei liegenden spitzen Knie- falten mit tiefreichenden, keilförmigen Synklinalen ; und diese Fal- len hinwiederum sind intensiv kleinverfältelt (vgl. z. B. Fältelung einer mächtigen Brekzienbank, die auf der geol. Karte F. L. in der Wand westlich P. 1777 beim Mittagsspitz oder in der Nordwand der Falknis eingetragen ist). Das Neokom gehört zu den inkompetenten Schichtkomplexeii, die als plastische Masse nur ein Faltenbild, eine Kleinverfältelung mit Radien von wenigen Metern zeigt. Tristelschichten und Gault verhalten sich als ein kompetenter Sobichtkomplex. Sie bilden in der Gleckhornschuppe eine liegende, im Querprofil keilförmig nach N ausgezogene Falte, deren Axc ge- nerell ostwärts einfällt. Aber im Unterschied zur Stirnfläche der Malmifalte ist jene der «Tristel-Gault-Falte» vielfach zerlappt, mit tief ins Neokom eingreifenden Synklinalen und spitz ausgezogenen, oft abgescherten Antiklinalen, die weit in die wiederum tektonisch inkompetente weiche Hülle von Couches rouges und Flysch einge- spiesst sind. Die Deckfaltcn der Falknis-Decke bestehen — kurz gesagt — aus mehreren disharmonisch verfalteten Schichtkomplexen, von welchen ein jeder durch Faltenbilder anderer Art und anderer Grössenordnuug ausgezeichnet ist. Verschuppungen sind, mit Aus- nahme der Deckfalten-Schiubflächen, untergeordnete tektonische Struktur-Elemente. Ein völlig anderes Strukturbild bietet die Sulzfluh - Decke. Sie ist aus ein bis drei dünnen Gleitbrettern auf- gebaut. Die massigen Sulzflubkalk-Züge stellen das kompetente Element dieser Zone dar. Nicht selten sind sie, obschon nur wenige Meter mächtig, noch mit Couches rouges verschuppt. Aber nur zwischen Lavadina und Wang bildet dieser Deokenrest ein zusam- menhängendes Band. In den meisten anderen Fällen zeigen nur mehr
	        

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