Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

in" unserer Überschrift aufgeworfene Frage geht und auch deshalb. weil-R. W e y n - schenk sich als Exponent der Richtung «Klastische Ablagerungen beweisen geringe Ablagerungstiefen» erweist. Zudem, weil Radiolarite zum beliebten Streit- objekt «Gibt es fossile Tiefseeablagerungen» geworden sind und nicht zuletzt deshalb, weil vorwiegend in westalpinen-Flyschkomplexeii verschiedentlieh «Ra- diolarite» (Hornsteine mit Radiolarien) auftreten. R. W c y II s c Ii e II k (1949) schreibt p. 15 : «Das Wechsellagern der Ra- diolarienschichten mit ausgesprochenen Seichlwasserbildungen wie den Breccien lässt keine Zweifel an der Flachseenalur der Radiolarienschichten». Eine einzelne Koralle, Foraminiferen und Eehinodermentrümmer in den Hornsteinhrekzicn sollen beweisen, dass es sich um Braudungsschiitt in «seich- ten Ufersireifen» handelt. p. 15 : «Auch für ihre Sedimentation (der Kadiolarite, Aut.) genügen Tiefen von weniger als 100 m», und p. 29 : «Für die Zeit der Wechsellagerung von Radiolarienschichten mit Hornsteinhreccie kommen maximale Tiefen von 30 — 50 in in Betracht. Die Oberjura-Vorfeldhreccie ist reicher an Korallenresten und führt viel Organo- detritus, die maximale 'l iefe des Meeres ging nicht über 50 m». «Die höheren Oberjura-Schichten sind zwar nicht untersucht worden, doch kann auch für sie mit Sicherheit Flachseeeharakter angenommen werden». p. 24: «Eine Breccicnbildung geht kaum über die 50-m Tiefengrenze hinaus:). Diese beiden letzten Sätze muten eigenartig an. Es genügt nach unserer Ansicht allein die Tatsache zu berücksichtigen, dass litoraler Organodetrilus nur in klastischen Bänken, aber niemals in den nichtklastischen, authigenen Radiolarienschichten zu konstatieren ist (was aus den Beschreibungen von F. Wähner (1903), Ii. Spengler (1935) und R. Wey n schenk (1949) eindeutig hervorgeht). Dieser Umstand genügt, um zu beweisen, dass der ehe- malige Lebensraum dieser Organismen nicht mit dem Sedimentationsrauni der Radiolarite identifiziert werden darf. Aus den Beschreibungen der genannten Autoren und jenen von O. A in p f e r e r scheint hervorzugehen, dass es sich mindestens in einigen Fällen von ßrekzien, vor a.lem in feinerbrekziösen Zwi- schenlagen im Radiolarit und den höheren Oberjurakalken um «graded beds» handelt. Ferner beschreibt E. Spengler (1935, p. 149) eine Wechsellagerung von Radiolariengesteincn mit fein- körnigen Breccien, deren Bindemittel «in der Regel aus Crinoiden- kalk» besteht. Diese Äusserungen lassen vermuten, es seien Kalk- pelit, Organodetrilus und anorganische Klastika in einem dem Ra- diolarittrog benachbarten küstennahen, untiefen Becken primär eingelagert worden und durch eine submarine Rutschung (?TC) in den tieferen Radiolarit t rog geraten. Es bleibt auch in diesem Falle
	        

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