Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

Diese Methode kann wohl nur auf die Gesamtheit einer mäch- tigen gleichartigen Schichtfolge angewandt werden, da z. B. in ein- zelnen lithologischen Abteilungen einer Flyschfolgc alle möglichen Variationen auftreten können. Die Art und Welse des Transportes ist eine andere als die von R. A. S-o oder angenommene : das Ver- hältnis von S : T : C-Gruppe hängt ab von der Dauer der mechani- schen Aufbereitung auf 'dem Festland und in der neritischen Lie- ferzone, von der lithologischen Beschaffenheit des abgetragenen Materials, von der Küstendistanz im Haupttrog und 'anderen Fakto- ren (denken wir nur an den Kalkgehalt im Flysch, der zum grossen Teil rcsedimentierten Kalk des neritischen Trograndstreifens reprä- sentiert). Dieser Ansicht dürfte auch R. A. S o .1 d e r sein, wenn er (1946, b., ]). 144) sagt, dass zur weiteren Kennzeichnung flyscharti- ger Sedimentation Merkmale der Schichtung und der kleiuzyklischen Sedimentation wichtig seien. W. Brückner (1952) äussert in seinem wertvollen Artikel über Globigerinenmergel und Flysch folgende Ansicht : «Die Globi- gcrinenmcrgel sind im Nord- wie im Südhelvetikum mit Flyschge- steinen verschiedentlich stratigraphisch verfingert. Die Flyschab- lagerungen werden als Deltaschiittungen von Flüssen, die Globige- rinenmergel als Absätze «marinen Gepräges» (feinkörniges Delta- material) in untiefem Bereich des Deltavorfeldes gedeutet. Zur Del- taschichtnng sollen zahlreiche Schichtrutschungen passen. Die spär- lichen marinen Fossilien sind nach Korngrösse sortiert in graded beds anzutreffen. Die marine Fauna soll sich in Ruhepausen .der fluvialen Sedimentation im Dcltagebiet angesiedelt haben und wäre mit dem nächsten Hochwasser mitgerissen worden. Marine Unilagerung (1952, p. 27) «kommt nicht in, Frage, da Anzeichen von Korngrössenaus- gleich, wie er allmählich durch Wellenschlag und Gezeiten entsteht, fehlen». Foraminiferen, Lithothamuicn, Glaukonit usw. (p. 26) «kön- nen diese Auffassung nicht entkräften ; denn diese marinen Kompo- nenten sind (im süd- bis ultrahelvetischen Flysch, Aut.), wie die spärlichen Fossilreste des nordhelvetischen Flysches, nach ihrer Grösse sortiert und dem klastischen Material harmonisch einge- ordnet :...». Und p. 37 : «Diese im Alt-Tertiär gewonnene Ergebnisse können sinngemäss auf die helvetiscfwultrahelvetischen Oberkreide-Bildungen und sicherlich auch auf andere Flyschgebiete übertragen werden».
	        

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