Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 89 - Grundsätzlich wären drei -Mögliehkeilen des Fehlens von Ter- tiär im Vo. und Va.-Tri. zu diskutieren: a) Tertiär wurde primär nicht abgelagert. b) Tertiär wurde abgelagert, aber bei der Voriiberschiehung von seiner Unterlage abgetrennt. Entweder, indem die Tertiärhaut der Kreideunterlage vorausglill oder indem sie bei der «Mise en place» der oslalpinen Einheiten abgeschert wurde. c) Tertiär wurde erosiy entfernt.' Für a) könnten folgende Daten angeführt werden: Nach unseren Vorstellungen über-die Ablagerungsräume und der heutigen tektonischen Disposition von Vo. und Va.-Tri. müssen diese den Prä.-Raum in einer Vorphase 'ostalpiner Gcbirgsbilduugs- Hauptphasen überschritten und überholt haben. Das Fehlen von Tertiär könnte demnach in Verbindung gebracht werden mit der beschriebenen frühzeitigen Hebung dieser Flyschräumc. Der Flysch im westlichen Sektor des Ostalpenbogeus hätte sich demnach etwas früher auf die Reise hegeben als im Osten (Oberhaycrn-Oberöstei'- reich), was aber •unbewiesen! ist. Bei h) wäre zumindest sehr erstaunlich, dass auf die gesamte Länge zwischen Rhein und Oberbayern (ev. Salzburg oder Ober- üsterreich) eine basale Uberschiehungsfläche. sich die Kreide-Ter- tiärgrenze «ausgesucht» hätte, um das Tertiär vorauswandern zu lassen. Anderseits muss die Möglichkeit deshalb in Betracht gezogen werden, weil noch nicht genügend Profile auf Tertiär hin untersucht sind. Möglich wäre, dass bei einer gleitmechanisch selbständigen Vor- ausbewegung einer ehemals vorhandenen tertiären Flyschhaut diese nachträglich' vom nachrückenden Krcidekörper wieder überfahren worden wäre — Vorgänge, wie sie W. Leupold (1942) beschreibt. Dann müsste Tertiär in der ultrahelvetischen Schupperizone erwar- tet werden und zwar in einer der Oberälpli (Palcocaen)-Ruchberg- Serie (Eocaen) entsprechenden Fazies. Inwiefern diese Serien mit den Unternoggschichten im Ammergau verglichen werden könnten, müsste überprüft werden. Nach M. R i c h t e r sind ja verschiede- nenorts «Unternoggschichten», am Nordrand der Flyschzone— tek- tonisch tiarunter gelegen — aufgeschlossen, die. wie er (1937, p. 141) sagt, «beim Vorwandern der Fiyschdecke von deren Nordrand ab-
	        

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