Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

- 72 - Nach unserer Ansieht ist der Vorarlherger Flysch gleicher neu-' ninischer Herkunft wie der Prätigauflysch (siehe Fig. 4). Er lag im Einfiussbereich des ostalpinen Bogens und reicht heute im Westen möglicherweise Iiis ins Wäggital (? Y,herg). Ob der Schlierenflysch einen durch tektonische Flächen zugeschnittenen SedimentiStreilcn eines ehemals weiter nach E reichenden Troges darstellt oder ob dieser Kaum nach E rasch eingeengt endete, können wir nicht beur- teilen. Wir halten dafür, dass jedenfalls faziell kein östliches Acqui- valenl des Schlierenflysches im heutigen Deckenbau fctztistellen ist. Ob man in Bezug auf die Herkunft lies Vorarlherger Flysches der Meinung von B 1 a s e r und N ä n n y oder der von uns vorgeschla- genen sei — auf jeden Fall lag der Schlicrcnflysch-Rauiu relativ nördlicher als der Vo. Verschiedene Probleme bezüglich der Zusammenhänge zwischen Flyschmassen der West-und der Ostschweiz, zwischen eingewickeltem Glarner Flysch und den der Säntis-Drusberg-Dceke aufgeschobenen Flyschmassen sind nicht endgültig gelöst, weshalb hier nicht auf mehr Details eingetreten werden soll. Mit Ausnahme der tektonischen und faziellen Zusammenhänge von Niesen- und Schlierenflyscii mit dem Wäggitaler- und Vorar.bcrgcr Flysch- wie sie von W. L c u p o 1 d postuliert wurden und denen wir nicht folgen können, scheint uns dessen Lösung (1942), was den Glarner-und Prätigauflysch anbetrifft, die beste zu sein. Die Beziehungen zwischen Prätigau- und Vorarl- berg Flysch, wie sie von uns dargelegt wurden, lassen eich zwangslos in Einklang bringen mit den Ergebnissen L e n p o 1 d 's. Die Meinung von E. K r a u s, wonach der oberostalpine Raum /.wischen «Randostalpin» und Pcnnirtikuru einzuschalten sei, basiert — zwangsläufig — auf seiner Theorie und z. T. auf faziellen Vergleichen. Es kann im Rahmen dieser Arbeit nur auf einige Punkte eingegangen werden, die direkl oder indi- rekt für unser Untcrsuchungsgebiel von Bedeutung sind. Eines dieser ProbWtue ist das nachstehend besprochene : E. Kraus ist, wie z. R. 1951, 1, p. 383 der Ansicht: «Ich habe nachge- wiesen, dass zwischen dem kalkalpiueu und dem helvetischen Raum durch die Fazies und Beweguugstypen des ultrahelvetischen Flyschbezirks alle Ubergänge, wenn auch durch Deckengrenzen beschnitten, durchlaufen, so dass kein Gedanke an einen zwischengeschalteten penninisehen Raum, an unterostalpine Gebilde in dem Hauptgebiet und daher auch kein Gedanke an die Herkunft der nörd- lichen Kalkalpen von dem S der Zentralalpen mehr möglich ist. Oder 1951, 1, p. 448: «Meine Arbeiten haben bewiesen, dass mehrere Schichlglieder der ultrahelvetischen Flyschteiltröge faziell nordwärts in den
	        

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