Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

- 41 - hing lateraler und vertikaler Veränderungen im Geröllbestand u. a. in. sind gesicherte Daten, wie sie vorher aus keinem ähnlich komplizierten Flyschkomplex bekannt waren. Ergebnisse analoger Art liegen über den Vo. des Fürstentums Liechtenstein vor. Sie beruhen hauptsächlich auf den Untersuchun- gen R. B 1 a s e r s, der gewisse Ansichten von E.K r a u s, M. Rieh- t c r u. a. auf Grund von Mikrofossilfundcn richtigstellen konnte. Es muss selbstverständlich anerkannt werden, dass die vielen ein- gehenden Detailuntersucbungen von E. Kraus es ungemein er- leichterten, im Jahre 1951 (F. A 1 1 
e in a n n. R. Blase 
r, P. IST ä n n y ) die Gliederung R. B I a s:c r 's auf ilie Vorarlberger Flyschzonc bis zur Brcgenzer Ach auszudehnen. Mit der Bearbeitung des Triesner Flysches ist vorläufig die letzte Lücke in den neueren Untersuchungen der Flyschmassen im östlichen Rheintal-Querprofil geschlossen worden. Deshalb wagen wir es, im folgenden die fazicllen Beziehungen zwischen den ver- schiedenen Flyscbkomplcxcn und die Reihenfolge ihrer ehemaligen Sedimentationsräume zu diskutieren. Nach den heutigen Kenntnissen sieht ausser'Zweifel, dass die obcrkretazisclien Schichtstösse von Wäggitaler- (im Sinne von Leu- p o 1 d, 1942, und Blaser, 1952), Wildhauser Sandstein (F o r r e r, 1949), Vorarlberger-, Vaduzer-Triesner- und Prätigatiflysch in fa- zieller Hinsicht nur untereinander, nicht aber mit unterostalpinen (oder randostalpinen im Sinne von K r a u s) oder «ultrahelvetischen» Serien verglichen werden können. Ultrahelvetisch sei hier als tektonischer Begriff gewertet, wie .T. C a tl i s ch (1953) dies empfiehlt. Er ist identisch mit ho c h h e 1 v e I i s c h (W. L e u p o I d, 1937), S c h u p p e n z o n e (M. F o r r e r, 1949, und R. 0 b e r h a u s e r, 1953), Liehen steiner-Decke (M. Ri c h 1 e r, 1937) und betrifft — immer auf ostschweizerisch-vorarlbergische Verhältnisse bezogen — alles, was der Säntis- Decke aufgeschoben und unter der Basisfläche der obenerwähnten Flyschkomplexe liegt. Ultrahelvetisch in faziellem Sinne wird von vielen Autoren der «Wild- flysch»-führenden Zone gleichgesetzt. Da alter dieser Faziesraum nicht parallel zu den Deckengrenzen verläuft, ergehen sich Diskrepanzen. W. L e n p o 1 d (1937) schlug deshalb -vor, faziell als s ü d h e 1 v c t i s c h zvi bezeichnen, was au Sedimenten in der hochhelvetischen Schuppeuzone auftritt. Der Ausdruck «ultra- helvetiseh», dessen «Unzwreckmässigkeit» er 1942 erneut betont, wäre damit weg- gefallen. Er ist aber eingebürgert und trotz L e u p o 1 d 
rs Vorschlag immer noch in Kurs. Leider w'ird er noch heute, wie ehedem (L e u p o 1 d, 1937, p. 20) «bald faziell, bald deckengconielrisch verwendet», ohne den notwendigen Hinweis.
	        

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