- 89 - Grenzböden). Diese Friedböden haben indessen nicht eine ausgespro- chen gegenteilige Bedeutung von «ßtrittplatz» (Balzner >Gapfahl). . Von. den Unterländern wurde in einein langwierigen Rechts- streite inr Jahre 1794-behauptet, der Eriedgraben sei 1422 auf Be- fehl, des Wolfbart.I. von Brandis.aufgeworfen.worden, um die Weide- gerechtigkeiten zwischen Schaan und Esohen-Bendern zu trennen. (Grenzr oider Schcidgr.aben !) - .. :. . .. Letzthin fragte ich einen Gampriner Schulbuben, wo" er- wohne. Er stutzte etwas, bevor er antwortete und ein leichtes Rot'übcrzog- sein junges Gesicht, als er verschämt sagte: «in der Gülle»: Nun«"ich verstehe, dass man von diesem Namen nicht gerade begeistert ist, denn, nach heutigem Sprachgebrauch bedeutet er soviel als Jauche. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete man mit Gülle eine Lache, Pfütze. . Auf der ebenen oder eher tellerförmigen, mit undurchlässigem Moränenschutt bedeckten Terasse in Gamprin bildete sich, wie auch anderswo, bei Regenwetter eine Lache, 'die vielleicht in nassen Jahren nie ganz austrocknete, daher die sehr verständliche Flurbe- zeichnung. Es gibt auch auf dem Gebiete der Gemeinde Balzers eine «tiefe Gülle», in Schellenberg einen Güllenaoker und in Schaan; wurde noch zur Zeit der Anlage unseres Grundbuches im Gapetsch eine mit Wasser ausgefüllte Bodensenkung mit Gülle bezeichnet. * * * ... «Kog» und «iKeib» sind auch bei uns wie im ganzen aleman-* nischen Sprachgebiet die Allerweltsschimpfwör.ter. Ist es. deshalb' verwunderlich,:dass wir in Eschen einen «Kogenwinkel» und in Rüg-" gell die Gcbietsbezeichnung «Kogenbein» haben ?' ":. Diese beiden Fluren haben ihre Namen aber nicht vom .Schimpf- namen Kog bekommen, man wollte mitdieser Benennung nicht etwa. deren Unwert dartun, sondern ihnen liegt, noch, der ursprüngliche Wortsinn zugrunde: Kog (mhd. koge).bedeutete Kadaver eines ver- endeten Tieres und auch Tierseuche. (Lexer) Im Kogenwinkel wur- den in alter Zeit: Leichen verendeter Haustiere verscharrt.