Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

— 142 — gewagt, 
der — 1592 geborene — Erasmus Kern habe in der Werk- statt des Hans Zürn, des Vaters des Jörg und seiner fünf Brüder, zu WakLsee seine Lehrzeit absolviert. Stilitischc Merkmale lassen diese Vermutung als nicht ungereimt erscheinen. Herrn Canonicus Frömmelt verdanke ich iden Hinweis, dass sich in St. Lorenz zu Rottweil eine aus Weilheim stammende Figur der Anna Selbdritt befindet (J. Baum, Kat. Nr. 193), die eine auf- fallende Stilverwandtscha.ft mit 'den Werken des Erasmus Kern zeigt. Diese Feststellung fügt sich gut in die oben geäusserten Gedanken- gänge ein. Bs macht sich nämlich um 1630 unter den Bildbauern des Bodenseegebietes ein deutlicher Zug nach Bayern und dem bayrisch- österreichischen Grcnzrauni bemerkbar, dem auch mehrere Mitglie- der Familie Zürn folgen. Zu diesen gehört u. ia. auch der Geselle Jakob Zürn, der mit M'elchior Bendel 1660 nach Weilheim geht (Layer a. a. 0. S. 184 f.). Mag man nun annehmen, dass ihn Kern auf dieser Wanderschaft hegleitet und dort die fragliche Figur schuf, oder dass beide, da sie junge Werkstattgefährten waren, sich der gleichen Formenprache bedienten, die Rottweiler Statue also von H. J. Zürn stammen könnte, in beiden Fällen würden die Be- ziehungen Kerns zu Südschwaben bekräftigt sein. *) Die einschlägigen, im Landesarchiv Innsbruck liegenden Akten wurden edierl und kommentiert von Adolf Layer in «Zürn contra Bendel», Zeitschrift für Kunstwissenschaft Bd. VI (Berlin 1952) S. 181 — 186. Erwin Poeschel
	        

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