Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

—- 128 — angewiesen ist, sondern u. U. der Nahrung tierischer Herkunft den Vorzug gibt. Das Vorkommen des Siebenschläfers (Glis g. glis L.) und 'der Haselmaus (Muscardinus a. avellanarius L.) in den tieferen Lagen des Laub- bezw. Buschwaldes kann aber nach mehrfachen Angaben der Bevölkerung, sowie nach Mitteilungen einzelner, absolut zuverlässiger Beobachter (Prinz Hans v. u. z. Liechtenstein, Gräfin Andrassy) ebenfalls als gesichert gelten. ' Unter den Wühlmäusen verdiente vor allem die Rötel- O'der W a 1 d w ü h 1 ui a u s (Clethrionomys glareolus nagefi Schinz) erhöhtes Interesse, ist sie doch durch ihre erstaunliche Variations- breite innerhalb der einzelnen Unterarten und Populationen gerade in letzter Zeit Gegenstand vieler und gründlicher Untersuchungen gewesen. In systematischer Hinsicht ergab sich dabei vor allem, dass nicht nur f bessernde Ubergänge zwischen den einzelnen ssp. bestehen, sondern dass darüberhinaus diese Mischrassen-Zonen derart tief in die Kerngebiete der einzelnen, systematisch abgegrenzten Unterarten hineinragen, dass es schon fast unmöglich geworden ist, genaue Vor- kommensgebiete für unvermischte Formen anzugeben. Ausserdem macht sich bei einer Bündelung nach morphologischen Gesichts- punkten bei der Rötelmaus noch der Umstand besonders erschwe- rend bemerkbar, dass die Haarfarbe offenbar ganz unabhängig von der geographischen Verbreitung und auch von den sonstigen, taxo- nomisch verwendbaren Kennzeichen wechselt. Grundsätzlich lassen sich wohl immer noch die beiden grossen Gruppen Glareolus nageri (gross, dunkel) und Glareolus glareolus (hell, bezw. rot und klein) scheiden, wobei die grosse Form als die ältere gilt, die im Glacial ganz Mitteleuropa besiedelte und heute nur noch auf die Alpen und einige Punkte NW-Europas beschränkt ist, während sie in den übri- gen Gebieten von der kleinen, roten Form «abgelöst» wurde (Z i m - in e r in a n n ). Aber dieses Bild ist — wie gesagt — im einzelnen nicht sehr 'deutlich, weil die Haarfarbe und teilweise auch die Maße bis zur Unkenntlichkeit der Zusammenhänge variieren. Die elf in Liechtenstein gesammelten Stücke, die vom Rheinufer ausgehend bis hinauf an die Baumgrenze bei Silum gefangen wurden, bestäti- gen jedoch im grossen und ganzen die gehegten Erwartungen, indem sie einmal die'dunkle, typische Nageri-Färbung aufweisen und zum anderen eine mit der Höhenlage gleichsinnig ansteigende Grössen- zunahme zeigen, wie es die nachstehende Tabelle ausweist:
	        

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