Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1954) (54)

- 104 — bearbeiteten roten Feuersteinklinge (noch 3 Centimeter lang), ein Stück Bergkristall (bearbeitet), einige unbearbeitete Feuersteine, sowie eine Anzahl sicher prähistorische, aber untypische Scherben fanden. Brendle fand dann in einem dieser Suohgräben später noch eine weisse Feuersteinpfeilspitze (siehe Abbildung,unten, ganz linke). Im Herbst wurde auf dem Burghügel noch einmal sondiert. In einem Schnitt innerhalb der Burg fanden wir oben wieder mittel- alterliche Scherben und in der tiefen Schicht über dem Löss auch prähistorische Keramik, zwei unbearbeitete Feuersteine, sowie den Abspliss eines geschliffenen Werkzeuges (Meissel ?) aus Serpentin. Einige Suchgräben auf dem Burghügel, aber nördlich der Ruine, blieben ergebnislos. In geringer Tiefe zeigte sich unter dem Humus der Fels. Auch auf dem etwas tiefer gelegenen Platz südlich des Burg- liügels wurden zwei Schnitte ausgeführt. Gut ein halber Meter un- ter der Oberfläche war eine nur schwach ausgeprägte Kulturschicht vorhanden, in 'der wir ein mit Fingertupfenleisten verziertes Scher- benstück und einige kleine, untypische, aber sicher prähistorische Keramikreste und zwei unbearbeitete Feuersteine fanden. Weitere Sondierungen konnten wegen des schlechten Wetters im Herbst nicht mehr ausgeführt werden. Es wäre aber sicher lohnend den Hügel und seine Umgebung noch näher zu untersuchen. Allem Anschein nach haben wir auf Altschellenberg die gleichen Verhältnisse wie auf Gulenberg: Beim Burgbau wurde mindestens ein Teil der alten, prähistorischen KultuTschicht entfernt und den Abhang hinunter geworfen. Dies erklärt die vielen Funde, welche am westlichen Abhang gemacht wurden. Es ist aber wahrscheinlich, dass auf dem Rurghügel oder auf dem Plateau davor doch noch Stellen mit der alten Kulturschicht zu finden wären. Da allem An- schein nach sich in dieser Schicht noch der Niederschlag der Rös- sener Kultur, wie auf dem Borscht, befindet, wäre es sehr erwünscht, wenn solche Stellen gefunden würden. . Herr Brendle hat auch in der Nähe 6eines Wohnhauses, im so- genannten «Seeacker», etwa 400 Meter südwestlich des Burghügels einen bearbeiteten roten Silex gefunden. Dieser Seeacker hat seinen Namen von einem kleinen Weiher oder «See», der heute ziemlich verlandet ist. Hier war eine der Schellenherger «Roossen» zum
	        

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