Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

— 51 — III. Kapitel Das souveräne Fürstentum 1. Liechtenstein im Rheinbund Das Verhältnis des Fürsten zu allen Ereignissen in Deutschland und in Paris, die im Zusammenhang mit dem Rheinbund standen, war höchst sonderbar. Wohl finden wir den Namen des Fürsten von Liechtenstein unter den in der Einleitung der Rheinbundakte1 na- mentlich genannten Souveräne; aber das Dokument trägt weder die Unterschrift des Fürsten noch die eines bevollmächtigten Gesand- ten,"2 so auch die Erklärung der Rheinbundfürsten vom 1. August 1806.3 Napoleon nahm Liechtenstein ohne Wissen Johanns I. in den Rheinbund auf, was man als eine besondere Gunst des französischen Kaisers gegenüber dem Fürsten von Liechtenstein deuten darf.4 zumal Bayern heftig gegen eine Aufnahme Liechtensteins in den Rheinbund opponierte.5 Napoleon wollte auf diese Weise den Für- sten für sich gewinnen, nachdem er ihn als österreichischen Bevoll- mächtigten in Unterbandlungen kennen und schätzen gelernt hatte.0 Auch suchte der französische Gesandte La Rochefoucauld gerade zur Zeit, als der Rheinbund entstand, eifrig die Gesellschaft des Fürsten von Liechtenstein auf und versicherte ihn unermüdlich des besonderen Wohlwollens Napoleons. Der französische Kaiser hätte den Fürsten am liebsten als Gesandten Österreichs in Paris gesehen.7 Fürst Johann wich den Vorschlägen in vornehmer, aber entschie- dener Weise aus. Diplomatisch erklärte Napoleon, dass er keinem 1. Altmann, 1. 2. Winkopp, Heft 4—6, 408; Zacharia, 152 f., Anmerkung 10; Pölitz, 381. 3. Winkopp, Heft 4—6, 408. 4. Criste, 101 ff. 5. Bitterauf, 392. 6. Criste, 94 ff. 7. 1. e., 101.
	        

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