Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

— 32 — In den Türkenkriegen wurde ihm das Ritterkreuz des Maria Theresienordens zugesprochen, nachdem er 1788 zum Obersten be- fördert worden war.7 Dann focht Johann Liechtenstein in Holland. Seine Gewandtheit, sein Wagemut in blitzschnellen Attacken, sein Glück im Waffengang machten den Kühnen berühmt.8 Er nahm am Feldzug in Deutschland vom Jahr 1796 teil. Die Briefe von der Front an seine Gattin geben von seiner edlen Gesinnung, wie von seinem soldatischen Berufsethos ein beredtes Zeugnis.9 In mehr als 100 Schlachten und Gefechten wurden ihm während der militäri- schen Laufbahn 23 Pferde unter dem Leibe weggeschossen.10 Am 26. September 1796 verlieh ihm Kaiser Franz das Kommandeur- Kreuz des Maria-Theresien-Ordens.11 Nicht weniger zeichnete sich Johann v. Liechtenstein im Feldzug in Italien aus: In der Schlacht an der Trebbia vom 19. Juni 1799 hatte der Reitergeneral unter Suwarows Oberbefehl entscheidenden Einfluss auf den für die Alli- ierten günstigen Ausgang der Schlacht; nach dem Kampf umarmte Suwarow den Fürsten und rief: «Le heros de l'Italie.»12 Nur durch das entschlossene Eingreifen des Fürsten von Liechtenstein konnte in der Schlacht bei Hohenlinden vom 3. Dez. 1801 eine völlige Ver- nichtung der österreichischen Armee verhindert werden, weshalb der Kaiser der Mutter des Fürsten erklärte, ihr Sohn habe bei Ho- henlinden die halbe österreichische Armee gerettet.13 Dem Fürsten aber fiel nicht nur die harte Arbeit auf dem Schachtfeld zu, sondern er war auch ausersehen, mit Napoleon und mit geriebenen Diplomaten am Verhandlungstisch bis zur Erschöp fung zu verbandeln.14 Am 10. Dez. 1805 besprach er in Brünn mit Napoleon Friedensbedingungen.1;> Die Schlacht bei Austerlitz, hatt:: gegen Österreich entschieden. Geschwächt an Gesundheit und über- 7. Falke, 286; Jenne, 3. Febr. 1790. 8. Oiste, 9 ff.; Jenne, 4. Aug.; 24. Aug.; 1. Sept. 1798. 9. Briefe bei Falke, 292 ff. 10. ADB. XVIII, 611. 11. Criste, 46. 12. Falke, 301 ff.; Jenne, 29. Juni 1799, Brief an seine Gattin und seine Mutter vom 21. Juni 1799; Criste,. 57. 13. Criste, 74. 14. 1. e., 95. 15. In der Maur. Johann, 159.
	        

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