Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

— 216 — in Vaduz mit alten Verteidigungsanlagen etwas zu tun haben. Sicher ist aber, dass die Litzi-Flurnamen in Triesenberg im erstgenannten Sinn, also als Bezeichnung für Schattenlagen aufzufassen sind. Pa- rallelen dazu gibt es viele in allen Walsersiedlungen. «Seebi », auch « Seewi» gesprochen, ist ein Flurname auf der Alpe Bargella. Diese Bezeichnung hängt mit See, Seelein zusam- men (vergl. M. Szadrowsky, Aus dem Leben der Gebirgsmundarten, in «Die Alpen» 1937 Heft 1). Eine ebene Weidefläche auf unserm Seebi heisst «See bisch B o d a ». Eine sumpfige Stelle lässt hier ein altes Seeli vermuten. Iii der Nähe haben wir auch die Flur- bezeichnung beim «Weiherle». Die auf dem Seebi heute noch sicht- baren Reste eines Gebäudes, walserdeutsch eine «Hostatt» (Hof- statt), mögen Anlass zur Entstehung der Sage vom «Seebima» ge- geben haben. Darnach hätte sich einer der ersten Ansiedler aus dem Wallis zuerst auf dem Seebi niedergelassen. Er habe aber das un- wirtliche Alpengebiet später wieder verlassen, als das Wasser «ge- raumat» habe, d. h. als sich Rahm (Eis) auf dem Wasser bildete. In Graubünden gibt es viele Seewi - Namen, so in Vals (Seewi), in Klo- sters (Seewji und Seewjisch Boden) in Davos (Seewjisch Wald). Sicher falsch gedeutet wurde bei uns vielfach der Alpname « S ü k k a ». J. Hopfner möchte ihn von lat. sicca (alpa), also die Dürre (Alpe), wenn nicht vom keltischen succos (Holder) = Sau, also Saualpe (!) ableiten. (J. Hopfner, Ein Beitrag zur Etymologie Liechtensteinischer Ortsnamen, in Jabrb. 10, S. 180). In der Folge wurde dann der Name meist mit sicca in Verbindung gebracht, also die dürre, die trockene Alpe. Im Clubführer durch die Bündner Alpen VII. Band, Rätikon, schreibt A. Schorta über die Ortsnamen des Rätikongebietes und nennt auch die «Sücca» im Saminatal, in den «Sücken» oberhalb Luzein, «bim Sükcbi» in Conters und erklärt Sücka als eine mit Wasser durchsetzte sumpfige Stelle, als Rietland. Diese Deutung besteht für einen grossen Teil unserer Sücka auch ganz zu Recht. In der Mulde unterhalb der Alpgebäude ist eine sumpfige Stelle und der untere Alpteil, dem Saminabach entlang, ist ebenfalls Sumpfgebiet und trägt heute die Bezeichnung «Rietern» (in den -). Zur heutigen Alpe Sücka gehört allerdings auch ein was- serarmes Gebiet, der «Dürre Boden» genannt. Dort ist heute noch eine «Hostatt» (Hofstatt) d. h. die Grundmauern eines alten Gebäu-
	        

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