Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

— 204 — zierung, Doppelleisten, spitzen Leisten und die Gefässbruchstiickc mit Griffknubben, die manchmal aus den umlaufenden Leisten herauswachsen. Herr Dr. H. J. Hundt, Frankfurt a. M., hat sich um das Mate- rial vom Malanser sehr interessiert und es durchgesehen. Laut brieflicher Mitteilung hält er einen Teil der Scherben sicher für frühbronzezeitlich, anderes möchte er lieber in die Hügelgräber- bronzezeit oder an das Ende der Bronzezeit setzen und etwa mit dem Material von Cresta-Cazis, den urnenfelderzeitlichen Grabfun- den von Mels, aber auch mit einem Teil des Materials vom Schneller gleichsetzen. Wir haben das in Frage kommende Material haupt- sächlich erst in den Schnitten 10 und 11 gefunden. An dieser Stelle des Platzes ist aber eine weitere Grabung in Aussicht genommen. Dort scheinen die stratigraphischen Verhältnisse besser zu sein, so dass dann auch eher eine Datierung möglich würde. Für die Melauner Kultur ist nun der Malanser neben Guten- herg-Balzers eine wichtige Fundstelle in Liechtenstein geworden. B. Frei hat in den letzten Jahren auf dem Montlingerberg Keramik der Melauner (Laugener) Kultur in guter Schichtlage, zusammen mit Hallstatt A und Hallstatt B-Ware gefunden.1 Auch auf dem Malanser finden wir die Laugener Scherben mit spätbronzezeitlichen in gleicher Lage. Um aber in Bezug auf eine Rüokdatierung sicher- zugehen, müsste dies ebenfalls noch auf dem unteren Teil unseres Platzes nachgeprüft werden. Hier haben wir ja allem Anschein nach auch noch eine Schicht mit Keramik dieser Art. Die Funde aus der Grube vom oberen Platzteil wären wegen des Fehlens einer klaren Schichtfolge allein nicht schlüssig. . Schon R. Pittioni2 weist 1940 darauf hin, dass sich die Wurzeln der Kultur von Melaun bis zur Urnenfelderkultur erstrecken. Die Laugener Ware möchte er dem Beginn der Kultur von Melaun nahe bringen und in ihr eine ursprüngliche Form erblicken. Als Gründe für diese Meinung gibt er an, die besonders scharfe Ausbildung der 1 Vergl. Ur-Schweiz Jahrg. XVI 1952 Nr. 1; B. Frei. Die Höhensiedlnng Montlinger- berg; ferner Dreiundvierzig9tes Jahrbuch d. Schweiz. Gesellschaft f. Urgeschichte S. 119 u. 120, Montlingerberg (B. Frei). 2 Richard Pittioni. Stand und Aufgaben der urgeschichtlichen Forschung im Ober- etsch, Bozen 1940.
	        

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