Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 55 — 1924 erkannte dann Richter, dass seine «Kalkzone» (= Of- terschwanger-Schiohten») und der «Oberzollbrücker Sandstein» vom Helvetikum abgetrennt werden müssen. «Leistmergel, Wild- flysoh, Flyschkalkzone (bezw. Ofterschwanger Schichten) und Ober- zollbrücker Sandsteine» vereinigte er nun in einer selbständigen Flyschdecke, die er nach P. Meesmänn «Hochkugeldecke» nannte. Die Stellung dieser Decke betrachtete er als ultrahelvetisch. In dieser Publikation nahm Richter nun erstmals Stellung zu den Verhältnissen in Liechtenstein. Die Sandsteinzone, welche im Steinbruch Schwabbrünnen (zwischen Nendeln und Schaan) aus- gezeichnet aufgeschlossen ist, bezeichnete er als «Oberzollbrücker Sandstein» («Tertiär»). Er nahm an, dass der Flysch in diesem Ge- biet eine überkippte Mulde bilde und die über der Sandsteinzone unterhalb Planken wie auch im Saminatal anstehende Kalkgruppe ins Liegende des Sandsteins gehöre. Im Gegensatz zu dieser Auf- fassung hatte Trümpy schon 1916 die Sandsteingruppe als das normale Liegende der Kalkgruppe betrachtet, was von allen spä- teren Autoren bestätigt wurde. Die Hangendschichten der Sand- steiiizone bezeichnete Schaar! (1925) als «Obere Kalkzone», Chr. Schumacher (1929) als «Obere Flysoh-Kalkgruppe». Richter (1924) verfolgte dann die Flyschzone auch in den Westteil von Liechtenstein bis zur Falknisgruppe hin und schrieb (S. 37) wörtlich : «Der südliche Flyschzug biegt um das Rhätikon herum nach Süden und zieht nach Liechtenstein hinein, dort irgend- wo unter den penninisohen Flysch untertauchend». In der gleichen Arbeit verglich Richter den Fähnerngipfel-Flyech mit seiner «Flyschkalkzone» und seinem «Oberzollbrücker Sandstein». 1927 betrachtete er immer noch den «Oberzollbrücker Sandstein» (= Sandstein des Steinbruchs Schwabbrünnen) als hängendstes Glied der Flyschzone. Diesen setzte er nun gleich mit dem Schlierensand- stein der Zentral- und Westschweiz. Durch Vergleich der im Wild- flysch liegenden • Gerolle -mit unterostalpinen Gesteinen, wurde Richter nun zur Annahme einer unterostalpinen Stellung der Flyschzone geführt. Wörtlich führte er aus (1927 a, S. 158): «Da das Material des Wildflysches"nicht weit transportiert sein kann und von unterostalpinen Zonen abstammt, so müssen auch der Wild-
	        

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