Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 262 - vergeblich nach Parallelen in den Talgerneinden, finden solche aber oft in den Walsersiedlungen Graubündens oder im Wallis. Es ist klar, dass in einer «Sprachinsel» wie sie Triesenberg darstellt, viele alte Bezeichnungen der Geländeform, der Bewirtschaftung u.'S.w. zwar als Flurnamen noch bestehen, aber nicht mehr verstanden werden, da die alten Ausdrücke nicht mehr gebraucht werden. Aus der grossen Zahl solcher Namen hier einige Beispiele. Hcita, Heidbüel. Auf der Westseite des inneren Malbun- tals heisst der Berghang «Heita» und die obersten vier Hütten auf dieser Talseite sind die «Heitahütten», auch der ganze östliche Ab- hang des «Hubel» trägt diese Flurbezeichnung. Oberhalb der Heu- wiesen und des Alpzauns ist die ganze Flur dicht mit Heidelbeer- und Alpenrosengesträuch überwachsen, bis hinauf gegen den «Hu- bel», welche Bezeichnung auch in andern Walsergebieten oft vor- kommt und zwar für abgerundete Bergkuppen oder Hügel. Eine «Heita» bedeutet im Triesnerberger Sprachgebrauch heute eine Wiege. Dies kann aber mit unserm Flurnamen nichts zu tun haben ; auch die Geländeform würde nicht dafür sprechen. Nun heisst aber nach dem Schweiz. Idiotikon die Heidelbeerstaude an vielen Orten im Oberwallis und in einigen Walserorten Grau- bündens Helte oder H e i t i und die Beeren H e i d p e r i. Auch Erika und Alpenrosengesträuch wird oft mit Heite bezeichnet. Die Bedeutung unseres Flurnamens «Heita» ist also klär : Es ist eine mit Heidelbeer- Erika- und Alpenrosengesträuch überwachsene Halde. Der ursprüngliche Sinn des Namens ist aber den Einheimi- schen nicht mehr bekannt und die Heidelbeeren heissen in Triesen- berg heute «Heuperi». Nach dem Rätischen Namenbuch von Planta und Schorta gibt es in Fanas im Prätigau ebenfalls einen Flurnamen «Heita» (eine Alp weide «in da Heita»). H. Gabathuler hat die Orts- und Flurnamen von Wartäü und Sevelen gesammelt und erwähnt den Flurnamen «Heiteh, die Gnadenstatt hinter dem Geisseck (Palfris)». Er •bemerkt dazu : «Da es im Walsergebiet liegt, muss es zu die Heidelbeere = Heiti genommen werden.» Häufig findet man Zusammensetzungen mit Heid- oder Heita-. Eine solche haben wir auch in unserem «Heidbüel», heute auf den Karten mit «Heubühl» bezeichnet. Sein Osthang ist ein Teil des
	        

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