Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

heute erhalten hat. Das Farhmaterial unserer Tafel war gut mit Ausnahme des Schwarz, das überall rußig zerfallen ist, wo es nicht schon weggescheuert ist. Auch andere Farben die stark mit Schwarz durchsetzt sind, zerfallen. Wenn wir-heute auch keine sichere Vorstellung vom damaligen Altar erarbeiten können, — F'öschel stellt darüber Vermutungen auf, — so bietet der erhaltene Flügelrest doch den Hinweis auf ein stattliches und für die Verhältnisse bedeutendes Werk. Die Arbeit zeigt kühne, künstlerische Bestrebungen, die für ihre Zeit sehr modern erscheinen mussten. In manchen Belangen, besonders in den verkürzten Körperformen, ist die Darstellung ihrer Zeit nicht nur gerecht sondern greift ihr weit vor. Wenn wir das Werk auch nicht der Hand eines Grossmeisters zuschreiben dürfen, besonders wegen des genannten Rückstandes im rein Malerischen, so ist es doch ein Werk, das an innere Kraft und Eigenart nicht leicht in den Schatten gestellt wird, ein ganz beachtlicher Vertreter einer Zeit, die mit alten Formen brach und mutig die Wege öffnete für jene Grossen der Jahrhundertwende. Für unsere Sammlung wird es eine Sehenswürdigkeit bleiben. Für Triesen aber ist es Zeuge von 500 Jahren Geschichte mit Schwabenkrieg, Schweden, Franzosen und mit allem, was die Triesner an Eignem dazu geleistet und er- litten. Auf jeden Fall aber ist dieser Rest eines so beachtenswerten Altarwerkes Beweis dafür, dass man Sinn und Mut hatte, für das Gotteshaus in der Gemeinde gerade das erreichbar Beste zur wür- digen Ausstattung aufzustellen. 6
	        

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