Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 202 — 3. Ob der Löss von Süden oder von Norden her angeweht wurde, konnten wir nicht entscheiden. Die Frage könnte möglicherweise mittels Korngrösscnbestünmung aus Proben, die in gleicher re- lativer Höhenlage entnommen wurden, gelöst werden. Es scheint uns am wahrscheinlichsten, dass die Anwehungen sowohl von Süden, als auch von Norden und z. T. wahrscheinlich gar von Westen her erfolgten. J. F r ii h (1899) wies darauf hin, dass die Morphologie der Rhcintalgegend in den Hauptzügen schon zur Lössbildung der heutigen entsprochen habe und dass demzufolge schon damals ähnliche Verhältnisse bezüglich der Hauptwind- richtungen bestanden hätten, wie sie heute bestehen. In der Ge- genwart sind die Richtungen NE — N-S und umgekehrt diejeni- gen der häufigsten Winde. Der Föhn erreicht dabei die grössten Windstärken. Im Sommer fallen auch noch ausgesprochene Berg- und weniger starke Talwinde in Betracht. Für das östliche Ufer des Rheins fällt auch noch der Westwind ins Gewicht. 2. Gehängebrekzien Am Westhang der Drei Schwestern-Kette findet man noch an verschiedenen Stellen die Spuren einer mächtigen alten Hangver- schüttung. Das schönste Denkmal hiervon findet man in einer meh- reren Meter mächtigen Gehängebrekzie, welche auch das Fundament des Wildsohlosses bildet. Die eckigen, oft über faustgrossen Trüm- mer bestehen hauptsächlich aus Lokalmaterial, besonders Dolomiten der Triasschichtfolge. Sie werden durch Kalksinter zementiert, der- art, dass die Brekzie eine erhebliche Festigkeit aufweist. Ampfe- rer (1937 a) hat erkannt, dass sich die Brekzie nicht bloss aus Lo- kalmaterial zusammensetzt, indem nicht selten Kristallin des Rhein- gletschers als Brocken darin vorkommt. Er schloss daraus, dass die- se Brekzien Reste einer interglazialen Gehängeverschüttung dar- stellen. Eine ähnliche, ebenfalls harte und viel Moränenmaterial ent- haltende Gehängebrezie beobachtet man dort, wo der Jägerweg von Matona nach Gafadura das Wasserzugtobel (auf 1472 m) passiert. Die alte Gehängeverschüttung, von der wir nur noch unbedeutende Überreste feststellen können, hat wohl das ganze Gehänge von Gaf- lei bis Gafadura betroffen.
	        

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