Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 187 — liegt die Basis meist in dolomitischer Ausbildung (Riffdolomit mit stärkerer oder schwächerer Verwischung der Riffnatur durch Dolo- mitisierung) vor. Von hier bis zum Südende der Schuppe bildet Kalk die Basis der Arlbergschichten. Aber auch dort, wo die Basis dolo- mitisiert ist, ist darüber immer noch eine mächtige Folge von Arl- bergkalk erhalten. Dies ist ein glücklicher Umstand : Da nämlich die Raiblerschichten I4 auf weite Erstreckung vollkommen fehlen, wäre es kaum möglich gewesen, die Grenze zwischen Arlbergkalk auf Arlbergdolomit zu liegen gekommen wäre. Dieser Grenze sind wir nun von Norden bis zum Süden nachgeklettert. Dabei stellte sich he- raus, dass die 
Raiblerschichten h von der Landesgrenze an bis zum Alpilatobel fast völlig fehlen. Im Alpilatobel ist auf 1520 m Höhe eine kaum 20 m mächtige und 130 m lange Linse davon erhalten. Oberhalb Schwarzwald befindet sich auf 1400 bis 1450 m der grösste Raibleraufschluss (cf. Fig. 17) der Schuppe L. Doch auch diese Linse erlangt nur eine Länge von kaum 350 rn. Südlich davon fehlen in der höchsten Schuppe die Raiblerschichten vollkommen. Diese überraschende Feststellung gibt Anlass zu folgenden Fragen : Sind die Raiblerschichten in 
Schuppe h primär nur sehr reduziert zum Absatz gelangt : oder : hat der Hauptdolomit die Raiblerschich- ten fast auf ganzer Linie auszupressen vermocht : oder endlich : Hat der Hauptdolomit die tieferen Schichtglieder von I4 erst in einer späteren Schubphase überfahren, wobei bis zum Zeitpunkt dieser letzten Schubphase die Raiblerschichten (und vielleicht sogar ein Teil der Arlbergschichten) der Erosion zum Opfer fielen ? Die erste Frage ist zu verneinen, denn es ist höchst unwahr- scheinlich, dass die Raiblerschichten lokal nicht zum Absatz gelangt wären. Ausser in Schuppe L können sie ja überall fast konstant nachgewiesen werden. Auch scheint es uns wenig wahrscheinlich, dass der Hauptdo- lomit die Raiblerschichten fast vollkommen ausgequetscht haben könnte, da sie in den tieferen Schuppen, die mechanisch kaum we- niger beansprucht worden sind, fast durchwegs erhalten blieben. Viele Feldbeobachtungen lassen die dritte Möglichkeit am wahr- scheinlichsten erscheinen :
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.