Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 142 - Stratigraphisch nach oben hin nehmen weiche, mittel- bis dü- stergraue, feinstsandige Tonschiefer zu. In sehr enger Wechsel- lagerung wiederholen sich immer wieder ebenbankige, meist plattig zerfallende, 10 — 40 cm mächtige, holzbraun bis ockergelb anwit- ternde Sandsteine und dunkelgraue, feinstsandige Schiefer. Die Lagerung der Schichten wird in diesem oberen Teil der Schichtfolge unruhig. Kleine tektonische Diskordanzen und Kleinfältelungen sind häufig. Dieser recht monotone und dünnbankige obere Abschnitt des Wäggitaler Flysches bildet den Sporn zwischen den beiden Zweigtöbeln des Schlierenbachs (westlich oberhalb P. 1019) und wird durch das südliche Zweigtobel gut aufgeschlossen. Die Ähnlich- keit dieser Gruppe mit dem obersten Abschnitt der Fanölaserie des Vorarlbergerflysches ist sehr gross. Im ganzen gesehen gleicht die Basis des Wäggitaler Flysches dem oberen Teil der Planknerbrückeserie in Liechtenstein, während die Hauptmasse eine sehr grosse Ähnlichkeit, sowohl im Gruppen- charakter als auch in der lithologischen Beschaffenheit der einzel- nen Gesteinstypen, mit der Fanölaserie aufweist. Die polymikten Brekzien des Wäggitaler Flysches sind in ihrer Zusammensetzung identisch mit denen der Fanölaserie. Dichte Kalke mit älteren ein- kieligen und tieferen zweikieligen Globotruncanen kommen wie in der Fanölaserie des Vorarlbergerflysches, so auch in den Brekzien des Wäggitalerflysches vor. Sowohl beim Wäggitaler Flysch als auch bei der Planknerbrücke- und Fanölaserie in Liechtenstein handelt es sich um obersenone Bildungen. Die tekitoniscbe Stellung des Wäggitaler Fly6ches ist analog der- jenigen des cenomanen bis turonen Sandsteinflysches in der öst- lichen Wildhausermuilde. Im Wäggital wie in der Wildhausermulde liegt ein übergehobenes Flyschelement auf Flysch in Einsiedlerfa- zies, welcher selber wieder auf dem Rücken der Säntis-Drusberg- Decke liegt. Die Übereinstimmung in der tektonischen Lage des Wäggitaler Flysches mit Komplex 3) der Wildhausermulde (cf. S. 137) haben denn auoh Leupold (1942) wohl dazu bewogen, die öst- liche Fortsetzung des Wäggitalerflysches in der Amdener und Wild- hausermulde zu suchen. Er erkannte jedoch nicht, dass der Sand- steinflysch der östlichen Wildhausermulde zur Sigiswanger-Decke gehört (dies nahm M. Richter (1937) erstmals an).
	        

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